Werder-Trainer Ole Werner. © icture alliance / SVEN SIMON Foto: Anke Waelischmiller/Sven Simon

Werder: Parallelen zur Abstiegssaison für Werner kein Thema

Stand: 17.03.2023 19:41 Uhr

Viel fehlt Werder Bremen nicht mehr zum Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga. Nach zwei Niederlagen in Folge gibt es aber Befürchtungen, dass dem Team wie vor zwei Jahren auf der Zielgeraden der Saison die Luft ausgehen könnte. Der Aufsteiger gastiert heute Abend bei Borussia Mönchengladbach.

Vor dem Spiel beim Tabellennachbarn (ab 20.30 Uhr im Livecenter bei NDR.de) wollte Werder-Trainer Ole Werner eines doch mal klarstellen: "Mit 30 Punkten haben wir uns eine gute Ausgangsposition für das letzte Drittel der Saison erarbeitet." Der gebürtige Preetzer trat damit jenen Kritikern entgegen, die derzeit Parallelen zur Bundesliga-Saison 2020/2021 ziehen. Genau wie jetzt hatten die Grün-Weißen auch damals vor dem 25. Spieltag 30 Punkte auf dem Konto und seinerzeit sogar elf Zähler anstatt wie aktuell zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze - und am Ende traten sie trotzdem den Gang in die Zweite Liga an.

"Ich bin von dem Tenor ein bisschen überrascht." Werder-Trainer Ole Werner

Nachdem vor zwei Jahren die 30-Punkte-Marke erreicht worden waren, kassierten die Bremer damals sieben Niederlagen am Stück. Nun sind es zwei Pleiten nacheinander - in Augsburg und zu Hause gegen Leverkusen. Werner beschäftigt sich jedoch nicht mit möglichen Parallelen zur Abstiegssaison. "Dazu kann ich nichts sagen, weil ich vor zwei Jahren nicht hier war - so wie ganz viele andere Spieler auch nicht und deshalb ist es nichts, was ein großes Thema für uns ist. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich von dem Tenor ein bisschen überrascht bin."

Nach der Niederlage gegen Leverkusen hatte der Werder-Coach dem NDR gesagt: "Wir werden die nötigen Punkte holen, die wir am Ende brauchen werden." Es gebe "keinen Grund", an der mentalen Stärke seiner Spieler in irgendeiner Form zu zweifeln.

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Clemens Fritz, Leiter Scouting und Profifußball, war zwar vor zwei Jahren schon in der Abstiegsssaion dabei. Er könne die Vergleiche zur Abstiegssaison aber "nicht mehr hören", wie er erklärte. "Ich bin kein Freund davon, nach hinten zu schauen. Es war eine komplett andere Situation, ein anderes Gesicht der Mannschaft", sagte der 42-Jährige. "Wir arbeiten im Hier und Jetzt, wollen nach vorne schauen und uns auf unsere Leistung konzentrieren." Das sieht auch Ole Werner so, der vor einem ausverkauften Gästeblock "Optimismus zeigen und auf die eigenen Stärken setzen" will.

"Vor zwei Jahren, als es noch schiefgegangen ist, wurde wohl teilweise schon zum Klassenerhalt gratuliert. Das machen wir dieses Jahr nicht, denn wir brauchen noch Punkte", sagte der 34-Jährige. "Wir sind uns bewusst, dass es noch ein hartes Stück Arbeit ist."

Werder in Gladbach ohne vier Führungspieler

Werner weiß aber auch: "Es gab wahrscheinlich in den letzten 20 Jahren keinen Aufsteiger, der bei 30 Punkten am 24. Spieltag irgendwie ein mulmiges Gefühl gehabt hat." Die letzten Schritt auf dem Weg zum Ziel sind zumeist die schwersten. Viel fehlt in der Tat nicht mehr. In den vergangenen fünf Spielzeiten reichten sogar immer 34 Punkte zum Klassenerhalt. Folglich würde Bremen schon mit einem Remis in Gladbach einen guten Schritt vollziehen.

Leicht wird die Umsetzung des Vorhabens, bei der Borussia zu punkten, aber nicht - fehlen Werner doch die Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt und Christian Groß sowie die Abwehrspieler Marco Friedl und Milos Veljkovic. Es handelt sich um vier der fünf Spieler aus dem Mannschaftsrat. "Es ist keine Top-Situation logischerweise", beklagte Werner: "Das sind alles Spieler, die bei uns eine tragende Rolle spielen."

Mögliche Aufstellungen:

Borussia Mönchengladbach: Omlin - Scally, Itakura, Elvedi, Netz - Kramer, Koné - Hofmann, Stindl, Plea - Thuram
Werder Bremen: Zetterer - Pieper, Stark, Jung - Weiser, Gruev, Buchanan - Schmidt, Schmid - Füllkrug, Ducksch

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 16.03.2023 | 23:03 Uhr

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