Werder Bremens Angreifer Oliver Burke bejubelt seinen Treffer zum 3:2-Sieg bei Borussia Dortmund © IMAGO / Nordphoto

Teilzeitarbeiter Burke wird zum großen Werder-Trumpf

Stand: 21.08.2022 12:35 Uhr

Werder Bremen hat mit dem 3:2-Sieg bei Vizemeister Borussia Dortmund ein großes Ausrufezeichen gesetzt. Matchwinner des Bundesliga-Aufsteigers war dabei in Oliver Burke ein Mann, der früher als eines der größten europäischen Fußball-Talente galt, diesen Vorschusslorbeeren aber nicht gerecht wurde.

Dem inzwischen 25-jährigen Schotten war eine große Karriere vorausgesagt worden, als er 2016 vom englischen Traditionsclub Nottingham Forest zu RasenBallsport Leipzig wechselte. Die Ablösesumme für den Angreifer soll rund 15 Millionen Euro betragen haben. Es war kein gut investiertes Geld, wie sich herausstellte. Denn Burke und die "Roten Bullen" - das passte nicht. Nach nur einem Bundesliga-Tor und einer Saison im Trikot der Mitteldeutschen zog es ihn zurück in die Heimat zu West Bromwich Albion.

Burke"-Buden" hatten aber auch nach seinem "Bullen"-Abschied Seltenheitswert. Ob bei Celtic Glasgow, Deportivo Alaves, Sheffield United oder dem FC Millwall - bei keinem seiner weiteren Clubs schaffte der Angreifer den großen Durchbruch. Werder holte ihn trotzdem vor ein paar Wochen. "Dies ist eine neue Chance für mich", sagte der Schotte. Es scheint, als würde er selbige beim Schopfe packen.

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Zwei Werder-Tore in nur 25 Einsatzminuten

Stammspieler ist der aus der Hafenstadt Kirkcaldy stammende Angreifer bisher zwar auch bei den Bremern nicht. Doch wenn der 25-Jährige weiterhin als "Joker" regelmäßig ins Schwarze trifft, führt für Coach Ole Werner wohl bald kein Weg mehr daran vorbei, ihn auch mal für die Anfangsformation zu nominieren. Zweimal in Folge hat Werders Sommerschnäppchen - Burke kam ablösefrei von Sheffield United - nun in der fünften Minute der Nachspielzeit getroffen. Zunächst in der Vorwoche gegen den VfB Stuttgart zum 2:2-Ausgleich, jetzt in Dortmund zum 3:2.

Zwei Tore in drei Bundesliga-Partien - eine beachtliche Quote für einen Teilzeitarbeiter. Denn Burke kommt nach drei Bundesliga-Partien für den Aufsteiger auf gerade einmal insgesamt 25 Einsatzminuten.

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Burke muss sich wohl weiter hintenanstellen

"Man ist ja immer hungrig auf ein Tor. Und das ich jetzt schon zweimal so spät treffen konnte, ist natürlich extrem cool", sagte Burke, der gegen den BVB in der 81. Minute für Marvin Ducksch eingewechselt wurde. Der frühere Dortmunder agierte an alter Wirkungsstätte glücklos, dürfte aber erst einmal weiter an der Seite von Niclas Füllkrug im Angriff gesetzt sein. Schließlich harmonierte das Duo in der Aufstiegssaison vorzüglich und war ein Garant für die Rückkehr in die Beletage.

Stürmer hofft auf langen Verbleib bei Werder

Für Burke bedeutet dies, sich weiter in Geduld üben zu müssen. Gewiss keine einfache Situation für einen Mann, dem einst das Potenzial für eine Karriere als Topstar vorausgesagt wurde. Doch eben auch keine neue Erfahrung für den Stürmer, der seit seinem Leipzig-Abschied für fünf andere Clubs auflief, bevor er am Osterdeich strandete. "Ich hoffe, dass ich Werder Bremen irgendwann mein Zuhause nennen kann", hatte der "Wandervogel" wider Willen nach der Unterschrift unter seinen Dreijahresvertrag bei den Hanseaten gesagt.

Heimat, so heißt es ja auch, sei kein Ort, sondern ein Gefühl. Und in Bremen hat Burke ein verdammt gutes Gefühl. "Jeden Morgen wache ich glücklich auf und freue mich auf das Training", sagte der Schotte. Es scheint beinahe so, als habe er nach rastlosen Jahren mit einigen "Aufs und Abs" (Burke) an der Weser seinen Ort der Glückseligkeit gefunden.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

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Sportclub | 21.08.2022 | 22:50 Uhr

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