Teamcheck HSV: Klappt es im vierten Versuch mit dem Aufstieg?
Als Tabellendritter geht der Hamburger SV in die Zweitliga-Restrunde. Vom Aufstieg spricht offiziell niemand beim HSV. Die Bundesliga-Rückkehr wäre jedoch finanziell extrem wichtig für die Norddeutschen.
So lief die bisherige Saison
Der HSV startete mit einem 3:1-Sieg bei Schalke 04 in die Liga, kassierte im folgenden Auswärtsspiel beim FC St. Pauli allerdings eine 2:3-Niederlage. Dazwischen gab es ein 1:1 gegen Dynamo Dresden - und damit das typische Resultat der Hanseaten im bisherigen Saisonverlauf.
Neun von 18 Partien endeten mit einer Punkteteilung, häufig verspielten die Hamburger dabei eine Führung. Deshalb belegt das Team von Trainer Tim Walter auch "nur" Rang drei, obwohl es nach der Derby-Niederlage bei St. Pauli erst am 16 Spieltag (0:1 bei Hannover 96) wieder als Verlierer vom Platz ging.
In der letzten Partie vor der Winterpause gab es? Richtig, ein Remis gegen Schalke 04 (1:1) nach einer eigenen Führung. "Wir hatten ein paar Unentschieden zu viel. Das ist das Manko“, sagte HSV-Routinier Moritz Heyer über den bisherigen Saisonverlauf.
Wer kommt, wer geht?
Der HSV war viele Jahre ein zuverlässiger Kandidat, wenn es darum ging, in der Winterpause neues Personal zu holen. Das ist in diesem Jahr anders. Nicht zuletzt, weil die finanzielle Lage keine großen Transferaktivitäten mehr zulässt. Der HSV geht zunächst mit einem unveränderten Kader in die Restrunde. Bislang gibt es weder Zu- noch Abgänge.
Dies könnte sich allerdings bis zum Ende der Transferfrist am 31. Januar noch ändern. Der HSV möchte noch einen (kostengünstigen) Spieler für die offensive Außenbahn verpflichten, auch weil Faride Alidou möglicherweise Hamburg noch im Winter verlassen wird. Der Wechsel des 20-Jährigen zu Eintracht Frankfurt im Sommer steht bereits fest. Wenn sich die Hessen mit dem HSV auf eine Ablöse einigen, wird Alidou schon im Winter wechseln.
Keine Zukunft mehr in Hamburg hat der erst Anfang der Saison von Manchester City ausgeliehene Thomas Doyle. Er soll sich einen neuen Club suchen und ist bis zum Ende der Transferfrist freigestellt.
Der Trainer: Tim Walter
Walter ist ein eigenwilliger Trainer mit einer bestimmten Idee vom Fußball. Das Spiel des HSV ist laufaufwändig, manchmal spektakulär, manchmal wild. Zwischenzeitlich schien das Team etwas überfordert zu sein, fing sich aber in der zweiten Hälfte der Hinrunde und wirkte dann deutlich stabiler.
Walter bereitete seine Mannschaft in Sotogrande (Spanien) auf die restlichen Partien vor. Und glaubt, dass seine Spieler gut gerüstet sind. "Die Jungs haben so gut mitgezogen, mit voller Leidenschaft und Energie", lobte der Coach. Die erste Bewährungsprobe gibt es am heutigen Freitag (18.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden.
Erwartungen an die Saison
Das Wort "Aufstieg" nimmt beim HSV kein Offizieller in den Mund. Exemplarisch für die nach außen kommunizierte Haltung ist Walters Aussage: "Die Entwicklung steht über allem. Wir wollen erfolgreich Fußball spielen, das machen wir momentan gut, und dann schauen wir am Ende mal auf die Tabelle."
Dennoch wäre es für die Hamburger eine Enttäuschung, sollten sie zum vierten Mal in Folge die Bundesliga-Rückkehr verpassen. Zum einen leistet sich der Club immer noch eine verhältnismäßig teure Mannschaft. Zum anderen hat der HSV selbst durchblicken lassen, dass sich die prekäre finanzielle Situation nur durch die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus ein wenig lindern ließe.
Als Tabellendritter spricht die Walter-Elf natürlich ein Wort mit im Aufstiegsrennen. Doch nach den Eindrücken der ersten Saisonhälfte sind andere Teams höher einzuschätzen. Die Verteidigung von Rang drei wäre schon ein Erfolg. Und mit Relegationsduellen kennt sich der HSV ja bestens aus.
