St. Pauli setzt seine Krise im April fort: 1:2 gegen Darmstadt
Dem FC St. Pauli scheint im packenden Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga auf der Zielgeraden die Luft auszugehen. Am Samstagabend verloren die Hamburger vor heimischem Publikum das Verfolgerduell mit Darmstadt 98 mit 1:2 (0:2).
Damit bleibt es dabei, dass für das Team von Trainer Timo Schultz im April kaum etwas geht. Aus vier Spielen wurden ganze zwei Punkte geholt. Mit der Folge, dass St. Pauli am 31. Spieltag mit seinen 53 Punkten in der Tabelle auf Rang vier zurückgefallen ist. Hinzu kommt: Der Vorsprung auf den Stadtrivalen Hamburger SV (4:2 in Regensburg) beträgt nur noch zwei Zähler.
Schultz hofft nun darauf, dass sein Team mit der Rolle des Jägers besser zurechtkommt als mit der des Gejagten. "Vielleicht gibt es ja jetzt, wo uns schon viele abschreiben, den Klick für die Truppe. Dass die Spieler sich sagen: Komm, wir hauen in den letzten drei Spielen noch mal alles raus, gehen 'all in' und reißen das Ruder noch einmal herum", sagte der 44-Jährige dem NDR.
Schwaches Abwehrverhalten: Kiezkicker geraten in Rückstand
Schon gegen die Hessen, bei denen der gesperrte Chefcoach Torsten Lieberknecht auf der Tribüne saß, wollte St. Pauli eigentlich für die Trendwende sorgen. Doch der Auftakt misslang gänzlich, und damit wurden gleichzeitig Erinnerungen an das 0:4-Debakel aus dem Hinspiel wach. In Darmstadt gerieten die Hamburger nach sechs Minuten in Rückstand, am Millerntor nach neun Minuten.
Die "Lilien" bestraften ein klägliches Defensivverhalten der Gastgeber konsequent. Kapitän Phillip Ziereis etwa hielt sekundenlang die Hand erhoben, um auf eine Abseitsposition hinzuweisen. Die aber lag nicht vor. Den Diagonalpass von Philipp Tietz drückte in der Mitte Luca Pfeiffer zum 1:0 für die Gäste über die Torlinie.
Holland schockt St. Pauli mit dem 2:0
Die Kiezkicker reagierten wütend und versuchten schnell, den Makel zu tilgen. Und sie hatten dazu auch zwei Chancen. Eine durch den von einer Oberschenkelblessur genesenen Daniel-Kofi Kyereh (14.), die andere durch Etienne Amenyido, dessen Flachschuss von Matthias Bader stark geblockt wurde (29.).
Eben jener Darmstädter Spieler trat wenig später auf der anderen Seite für die Hamburger nachteilig in Erscheinung. Er spielte nach einer Ecke den Ball gekonnt diagonal in den freien Raum zu Mitspieler Fabian Holland, der per Dropkick überaus sehenswert zum 2:0 für den SV traf (35.). Mit dem Ergebnis ging es auch in die Pause.
Daschners Anschlusstreffer kommt zu spät
Kurz nach Wiederbeginn hatte Guido Burgstaller die große Chance, sein Team näher heranzubringen. Der Österreicher jagte den Ball aber über die Latte (49.). Lukas Daschner köpfte zudem knapp am Pfosten vorbei (55.), und Kyereh verfehlte mit einer Volleyabnahme nur so eben das Ziel (63.). Allerdings hätte auch Darmstadts Marvin Mehlem für das 3:0 sorgen können (69.).
St. Pauli gab nicht auf, versuchte es immer wieder - und wurde belohnt. Daschner heizte mit seinem Treffer zum 1:2 (81.) nach Flanke von Christopher Buchtmann und Kopfballverlängerung von Burgstaller die Stimmung im Stadion noch einmal kräftig an. Die Braun-Weißen drängten in der Schlussphase auf den Ausgleich. Der aber fiel nicht mehr.