Rassismus-Eklat beim FC Hansa: Polizei ermittelt mutmaßlichen Straftäter

Stand: 25.10.2022 16:07 Uhr

Im Rassimus-Eklat des FC Hansa Rostock beim Zweitliga-Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern ist ein 23 Jahre alter Tatverdächtiger identifiziert worden. Das teilte die Polizei Rostock am Dienstag mit.

Der Rostocker könne der aktiven Fanszene des FC Hansa Rostock zugeordnet werde, hieß es. Noch ist unklar, ob es sich bei dem Tatverdächtigen um dieselbe Person handelt, die sich bereits am Vortag beim Verein gemeldet und die Tat gestanden hatte. Der FC Hansa habe die Personalien auf Anfrage bisher nicht an die Polizei übermittelt. Die Ermittlungen des Staatsschutzes wegen des Verdachts der Beleidigung und Volksverhetzung dauern weiter an.

"Es liegt schon sehr nahe, dass es ein- und dieselbe Person ist", sagte Hansas Vorstandschef Robert Marien am Dienstag im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. "Das gilt es jetzt im Stadionverbotsverfahren zu klären. Das ist das Verfahren, das wir begleiten, die Polizei muss ihre eigenen Ermittlungen führen. Das wird natürlich abgeglichen." Die Polizei hatte unter anderem Videomaterial gesichert.

"Du hast 25.000 Leute im Stadion, da sind bei einigen die Gehirnspannungen nicht ganz an. Einer vollzieht dann eben so eine Tat und dadurch wird der Verein in Misskredit gebracht." Hansa-Vorstandschef Robert Marien

Bei einem Treffen mit Fan-Vertretern am Montagabend sei klar gewesen, "dass das eine Grenzüberschreitung ist. Das geht so nicht und dafür stehen auch die Werte des FC Hansa Rostock nicht. Da gab es keine zwei Meinungen", betonte Marien.

Zweimaliger FCK-Torschütze Boyd angefeindet

Im Spiel gegen Kaiserslautern am vergangenen Freitag war Gäste-Stürmer Terrence Boyd, der beim 2:0-Erfolg des FCK in Rostock beide Tore erzielte, nach dem zweiten Treffer aus dem Hansa-Block laut mit den Worten "Scheiß-Kanake" beschimpft worden, wie Fernsehbilder belegen. Am Montag meldete sich eine Person beim Zweitligisten und gestand die Tat. Ihr droht nun ein Stadionverbot.

Marien: Entschuldigung bei Boyd

"Der FC Hansa Rostock bedauert diesen Vorfall und hat sich bereits in einem persönlichen Telefonat bei Terrence Boyd und schriftlich beim 1. FC Kaiserslautern entschuldigt", hatte der FC Hansa bereits am Sonntag mitgeteilt. Einen gegnerischen Spieler "verbal anzugreifen und persönlich zu beleidigen, ist nicht nur respektlos und inakzeptabel, sondern auch unserem Verein unwürdig". Der in Bremen geborene frühere US-Nationalspieler hatte sich bei Twitter dafür umgehend bedankt und erklärt, dass für ihn die Sache damit erledigt sei.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 25.10.2022 | 19:30 Uhr

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