Hannover 96: Neustart mit Trainer Leitl - Beier bleibt
Mit dem Start in die Vorbereitung auf die kommende Zweitligasaison hat bei Hannover 96 auch der neue Trainer Stefan Leitl seine Arbeit aufgenommen. Der 44-Jährige soll die Niedersachsen mit einem runderneuerten, verjüngten Kader wieder nach oben führen.
Ein bisschen muss sich Stefan Leitl noch mit den Gepflogenheiten des hohen Nordens vertraut machen: Mit einem freundlichen "Servus" begrüßte der gebürtige Bayer die Journalistinnen und Journalisten am Mittwoch. Immerhin - kurz danach folgte dann bereits ein beherztes "Moin". Beim anschließenden Trainingsauftakt hingegen passte der 44-Jährige schon perfekt ins Bild und präsentierte sich im schwarz-grünen Outfit.
Rund 700 Zuschauer waren in die Arena gekommen und applaudierten den Spielern beim Aufgalopp. Mit dabei hatte der Ex-Coach von Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth bereits zahlreiche Neuzugänge.
Hannover will für jungen, frischen Fußball stehen
Leitl begründete den Reiz für seine Aufgabe beim Zweitligisten mit der Geschichte des Clubs. "Die Aufgabe und Herausforderung in Hannover hat mich gereizt. Es ist ein großer traditionsreicher Club, der Bundesliga-Standort sein kann", sagte der Trainer, der kurz zuvor frohe Kunde aus der Abteilung Kaderplanung erhalten hatte. Offensivspieler Maximilian Beier wird ein weiteres Jahr von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen. "Ich freue mich sehr, dass Maxi hierbleibt. Er ist ein junger Spiel, der über großes Potenzial verfügt", so Leitl.
"Maxi ist ein gutes Beispiel, wofür wir stehen wollen - einen jungen, frischen Fußball", erklärte Sportdirektor Marcus Mann. Der darf dann gerne auch erfolgreich sein. Offiziell ist der Aufstieg keine Pflicht. "Die Rückkehr ist das Ziel, aber das muss nicht nächstes Jahr sein, sondern ist über zwei, drei Jahre ausgelegt", so Mann. "Wir gehen in die vierte Zweitliga-Saison, es wird immer schwieriger, den Schritt nach oben zu gehen", konstatierte Leitl.
Der neue Trainer will ohnehin zunächst die Spielweise der Niedersachsen umkrempeln. "In den ersten Tagen geht es darum, sich zu beschnuppern, kennenzulernen und dann darum, fleißig zu sein, anzupacken, um ein aktives Spiel auf den Platz zu bekommen", sagte er. "Fußball ist natürlich ein Ergebnissport, aber wir sollten zuerst die Leistungen in den Vordergrund stellen."
"Es ist wichtig, für etwas zu stehen. Und dass die Menschen in der Stadt merken, dass die Jungs alles für den Club geben." Stefan Leitl
Leitl bezeichnete sich selbst als mannschaftsnahen und offenen Trainer. Auch wenn ihm Disziplin "unheimlich wichtig" sei, stehe der Teamgedanke an oberster Stelle. Und falls es bei den Spielern Gesprächsbedarf gebe: "Meine Tür steht immer offen."
Linksverteidiger noch gesucht bei 96
Einen Tag vor dem Aufgalopp war mit Havard Nielsen noch ein alter Leitl-Bekannter aus Fürth dazugekommen. Der Offensivspieler war bereits Neuzugang Nummer neun. Der 28 Jahre alte norwegische Nationalspieler wechselte ablösefrei zu den "Roten" und erhielt einen Zweijahresvertrag in Hannover.
Die Umbauarbeiten am Kader sind allerdings noch nicht abgeschlossen. "Es ist kein Geheimnis, dass wir auf der linken Seite noch keinen Spieler unter Vertrag haben", sagte Mann im NDR Interview. "Auf der Linksverteidiger-Position hatten wir mit Hult und Ochs zwei Abgänge. Darauf liegt das Hauptaugenmerk."
Leitl setzt weiter auf Zieler
In der Torhüterfrage ließ Leitl eine klare Präferenz zu Weltmeister Ron-Robert Zieler erkennen. "Er hat im letzten Jahr eine gute Runde gespielt. Von daher spricht zum jetzigen Zeitpunkt auch nichts dagegen, dass er am 15. Juli dann in der Kiste steht", sagte der Coach. Der Auftaktgegner der Niedersachsen steht noch nicht fest, da die Spielpläne erst am 17. Juni von der DFL veröffentlicht werden.