FC St. Pauli und Hannover 96 siegen, Holstein Kiel verliert
Beim Saisonabschluss in der zweiten Fußball-Bundesliga gab es in den sportlich nicht mehr bedeutsamen Partien zwei Siege und eine Niederlage für die Nordclubs. St. Pauli gewann mit 2:0 (0:0) gegen Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 mit 3:2 (1:1) gegen Ingolstadt. Holstein Kiel verlor mit 1:3 (0:3) beim SV Sandhausen.
So findet sich Herbstmeister St. Pauli, der erstmals nach sechs Partien ohne Dreier wieder siegte, in der Abschlusstabelle auf dem fünften Rang wieder. Kiel und Hannover schließen die Serie mit einer Platzierung im Mittelfeld der Tabelle ab.
St. Pauli mit versöhnlichem Abschluss
Nach einer ersten Hälfte mit Sommerfußball wurde es beim Heimspiel des FC St. Pauli gegen Düsseldorf auch nach Wiederanpfiff zunächst nicht viel besser. Dann war er aber plötzlich da, der erste echte Höhepunkt der Partie. Nach schöner Kombination brachte Marcel Hartel die Hamburger in Führung (65.). Adam Dzwigala stellte per Kopf den 2:0-Endstand her.
"Wir haben die Enttäuschung des Schalke-Spiels ganz gut aus den Klamotten geschüttelt und hatten eine gute Trainingswoche. Die Jungs haben heute sehr engagiert gespielt", sagte St. Paulis Trainer Timo Schultz.
Nach dem Spiel verabschiedete der Kiezclub Kapitän Philipp Ziereis, Christopher Buchtmann, Finn Ole Becker, Rico Benatelli, James Lawrence und Sebastian Ohlsson. Auch Mathias Hain geht nach 14 Jahren. Er spielte zunächst selbst noch als Keeper, nach seinem Karriereende 2011 wurde er Torwarttrainer.
Holstein Kiel schnell aussichtlos hinten
Die zuvor fünfmal in Folge unbesiegten Kieler legten beim SV Sandhausen einen ganz schwachen Start hin. Nach nicht einmal einer Viertelstunde hieß es aus Sicht der "Störche" schon 0:2. Dario Dumic (9.) und Janik Bachmann (13.) trafen für die Gastgeber. Und die KSV-Defensive präsentierte sich auch danach weiter in Urlaubsstimmung. Mit der Folge, dass Christian Kinsombi für den SVS auf 3:0 erhöhte (35.). Kurz nach der Pause dann der überaus sehenswerte Treffer der Kieler durch Steven Skrzybski, der per Direktabnahme in den Winkel traf (54.). Viel mehr ereignete sich in der Partie jedoch nicht mehr.
"Dass wir gerne auch das letzte Saisonspiel gewonnen hätten, ist selbstredend, aber dafür waren wir in der Gesamtleistung zu schlecht", wurde Geschäftsführer Uwe Stöver auf der KSV-Homepage zitiert. "Wichtig ist, dass wir Platz neun gehalten haben. Die Gesamtarbeit in der Rückrunde steht für mich über dem heutigen Ergebnis. Die guten Leistungen aus der Rückserie gilt es, mit in die neue Saison zu nehmen.“
Maina trifft doppelt beim Sieg von Hannover 96
Beim Spiel von Hannover 96 stand Christoph Dabrowski im Blickpunkt. Für den 43-Jährigen war es der Abschluss als 96-Trainer. Nachfolger wird Stefan Leitl (Greuther Fürth). Es sah ganz danach aus, als wollten die "Roten" Dabrowski einen schönen Abschied bescheren. Nach Flanke von Jannik Dehm bugsierte Ingolstadts Michael Heinloth den Ball zum 1:0 für Hannover ins eigene Tor (6.). Kurz darauf glich Valmir Sulejmani aus (11.).
Nach Wiederbeginn ging 96 durch Linton Maina erneut in Führung (56.), er traf zudem zum 3:1 (74.). Die Vorentscheidung war das aber noch nicht: Filip Bilbija verkürzte zügig (76.). Letztlich blieb es beim 3:2 der Niedersachsen.
Nach dem Spiel wurden Dabrowski und sein Assistent Garip Capin sowie die 96-Spieler Marlon Sündermann, Niklas Hult, Mike Frantz, Philipp Ochs, Dominik Kaiser, Marcel Franke und Doppeltorschütze Maina verabschiedet.
Emotionaler Abschied für Dabrowski
Aus der Fankurve erklangen "Christoph Dabrowski"-Sprechchöre. Der scheidende Coach zeigte sich gerührt. "Das bedeutet mir sehr viel", sagte er in der Pressekonferenz. "Die Fans haben ein unglaublich gutes Gespür für Menschen. Es wird honoriert, dass man lange Zeit hier war, dass man verlässlich und immer ehrlich und aufrichtig war gegenüber dem Verein, immer loyal, und dass man dabei natürlich auch gute Arbeit abgeliefert hat. Ich habe den Moment genossen."
