FC St. Pauli: Umwelt schonen, Sandhausen stressen
Der zuletzt dreimal in Folge sieglose Fußball-Zweitligist FC St. Pauli empfängt heute den SV Sandhausen. Der Hamburger Stadtteilclub setzt dabei im Vorfeld der Partie ein ganz besonderes Zeichen.
Gerade einmal 2,3 Kilometer liegen zwischen dem Millerntorstadion und dem in unmittelbarer Nähe des Dammtorbahnhofs gelegenen Teamhotel der Kiezkicker. Ein Katzensprung also, der für die Kicker von Coach Timo Schultz samt Entourage locker zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen wäre. Dennoch kutschiert normalerweise der Mannschaftsbus Spieler und Staff von der in den Himmel ragenden Herberge zur Arena.
Mit dem Elektro-Linienbus zum Millerntor
Vor dem Duell mit Sandhausen wird das teure Gefährt allerdings nicht vor dem Luxushotel halten. Denn der FC St. Pauli ruft seine Fans am autofreien Sonntag in Hamburg auf, zu Fuß, mit Bus, Bahn und Fahrrad anzureisen und geht selbst mit gutem Beispiel voran: Das Team wird mit einem Elektro-Linienbus vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV) zum Spiel (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) auf die Reeperbahn fahren.
Bilanz spricht für St. Pauli
Angekommen auf der angeblich sündigsten Meile der Welt, soll dann aber nach dem Willen von Schultz Vollgas gegeben werden. "Wir wollen Sandhausen vor Probleme stellen und sie stressen", erklärte der 45-Jährige. Die Vorzeichen für einen Heimerfolg scheinen gut: St. Pauli ist in dieser Saison vor eigenem Publikum noch ungeschlagen. Und die Sandhäuser haben ihre drei Partien in der Fremde allesamt verloren.
Der bis dato letzte Erfolg der Kurpfälzer beim Kiezclub datiert gar vom 3. Oktober 2015. Bei der 1:3-Pleite seinerzeit hieß St. Paulis Trainer noch Ewald Lienen. Und vom damaligen Team steht inzwischen kein einziger Spieler mehr bei den Hamburgern unter Vertrag.
Verschossene Elfmeter kosteten Punkte
Beim SVS lief damals ein gewisser Leart Paqarada auf und zeigte ein gute Leistung. Seit rund zwei Jahren wird der Linksverteidiger nun von den Hamburgern bezahlt und ist am Millerntor zum absoluten Leistungsträger avanciert. Bitter allerdings für den Deutsch-Kosovaren und sein Team, dass er in den vergangenen beiden Partien gegen den SC Paderborn und die SpVgg Greuther Fürth jeweils einen Elfmeter verschoss.
So reichte es nur zu zwei 2:2-Unentschieden, die St. Pauli im Klassement nicht nach vorne brachten.
Schultz prangert Kontergegentore an
Schultz war dabei mit dem Auftreten seiner Mannschaft aber zufrieden. "Gegen Paderborn und Fürth haben wir gute Spiele gemacht", sagte er. Eines missfällt ihm jedoch: "Wir haben schon fünf Kontergegentore bekommen. Das ist definitiv zu viel." Personelle Probleme hat der Trainer derzeit nicht. Im Tor erhält erneut der wiedergenesene Nikola Vasilj (Fingerbruch) den Vorzug vor Dennis Smarsch und Sascha Burchert.
"Ich denke, dass Nikola ein ganz wichtiger Faktor sein kann mit seiner Art, wie er hinten drinsteht, mit der Ruhe, die er ausstrahlt. Ich erhoffe mir, dass das eine positive Wirkung auf die Mannschaft hat", erklärte Schultz.
Mögliche Aufstellungen
FC St. Pauli: Vasilj - Saliakas, Nemeth, Medic, Paqarada - Irvine, Smith, Daschner, Hartel - Amenyido, Eggestein
SV Sandhausen: Drewes - Ajdini, Zhirov, Dumic, Okoroji - Papela, D. Kinsombi, Esswein, Bachmann, Ochs - Kutucu
