Max Kruse vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg © IMAGO / Eibner

"Egal, was noch kommt oder nicht": Kruse-Zukunft in Wolfsburg offen

Stand: 28.08.2022 11:43 Uhr

Beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg und seinem Angreifer Max Kruse stehen die Zeichen möglicherweise auf Trennung. Der Routinier wich Fragen zu seiner Zukunft beim Werksclub nach der 0:2-Niederlage am Sonnabend bei RB Leipzig aus.

von Hanno Bode

Wer den 34-Jährige nach dem Schlusspfiff der Partie beim DFB-Pokalsieger beobachtete, der konnte durchaus zu dem Schluss kommen, dass Kruse für sich bereits einen Haken hinter das Kapitel VfL Wolfsburg gemacht hat. Da wäre beispielsweise die Szene, in der er unmittelbar nach dem Handshake mit Trainer Niko Kovac fortging, obwohl der Coach ihm anscheinend noch etwas sagen wollte.

Als erster "Wölfe"-Profi stand Kruse schließlich in der VfL-Kurve, klatschte lange in die Hände und winkte den Fans dann, bevor er in die Kabine schritt, so zu, wie jemand winkt, der sich nicht nur für einen Tag verabschieden will.

Kruse weicht Fragen zu möglichem Wechsel aus

Kruse hatte am vierten Bundesliga-Spieltag erstmals in dieser Saison in der Startelf gestanden. Seine Laune war dennoch schlecht bis sehr mies. Auf Fragen zu seiner Zukunft beim Autoclub reagierte der Ex-Nationalspieler - sonst stets ein Mann der klaren Worte - jedenfalls äußerst genervt. "Wir haben gerade 2:0 in Leipzig verloren, wo wir uns etwas vorgenommen hatten. Es ist jetzt der falsche Zeitpunkt, über meine Personalie zu sprechen. Mir ist relativ egal, was die letzten Wochen war, was jetzt noch kommt oder nicht kommt. Im Moment interessiert mich das Spiel", erklärte der 34-Jährige.

Er habe sich in den vergangenen Wochen bereits genug geäußert, ergänzte der Stürmer: "Ich muss jetzt nicht jeden Tag etwas zum Thema Max Kruse sagen."

Von der Haupt- in eine Nebenrolle

Doch mindestens bis zum kommenden Donnerstag, wenn das Transferfenster schließt, wird es wohl noch Gerüchte um einen Abgang des Edeltechnikers geben. Sein angeblich mit vier Millionen Euro Jahressalär dotierter Vertrag beim Werksclub läuft am Saisonende aus. Nachdem Kruse in der Rückrunde der abgelaufenen Serie als Leader und Torschütze noch großen Anteil am Wolfsburger Klassenerhalt hatte, spielt er unter dem neuen Coach Kovac bisher nur eine Nebenrolle.

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Der Kroate machte nach der Begegnung in Leipzig noch einmal klar, was er von seinem wohl besten Fußballer im Kader verlangt: "Er hat jetzt eine wirklich sehr gute Trainingswoche hinter sich. Das ist das, was ich sehen möchte. Ich habe zu ihm gesagt: Du bist ist ein Führungsspieler, du bist erwachsen. Du musst auch Vorbild sein für die anderen, die jünger sind. Und wenn das der Fall ist, dann gibt es auch überhaupt keine Probleme."

Ob Kruse dem VfL definitiv erhalten bleiben wird, konnte Kovac allerdings auch nicht beantworten. "Davon gehe ich aus", sagte der 50-Jährige und erkundigte sich neugierig beim Fragensteller: "Hat er etwas anderes gesagt?" Die Antwort lautete "Jein". Denn auf der einen Seite waren die Ausführungen von Kruse, der vor Kovac Rede und Antwort gestanden hatte, ausweichend. Andererseits aber ließen sie eben auch Interpretationsspielraum.

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