Dritter Sieg: VfL Wolfsburg schlägt auch RB Leipzig
Drittes Spiel, dritter Sieg - der VfL Wolfsburg trumpft in der Fußball-Bundesliga groß auf. Dank des 1:0 (0:0) gegen RB Leipzig am Sonntagabend bleiben die Niedersachsen Tabellenführer.
Die "Wölfe" gehen verdient als Spitzenreiter in die Länderspiel-Pause. Mit neun Punkten ist der Mannschaft von Trainer Mark van Bommel ein Traumstart gelungen - drei Siege zum Auftakt sind für den VfL in der Bundesliga eine Premiere. Erheblichen Anteil daran hat Jerome Roussillon, der im Duell der Champions-League-Teilnehmer mit seinem Treffer kurz nach der Pause zum Matchwinner der Niedersachsen avancierte.
"Statistiken sind immer da, um sie zu schlagen", sagte van Bommel im NDR Interview zum Bundesliga-Startrekord des VfL. "Ich wusste nicht, dass es das hier noch nicht gab. Es ist schön zu hören, dass wir das geschafft haben. Es war von meiner Mannschaft ein tolles Spiel."
Sieg von "medizinischem Notfall" überschattet
"Es war der erste Härtetest gegen einen sehr guten Gegner. Wenn wir sowas weiter raushauen, holen wir noch viele Punkte", sagte Renato Steffen. Doch der Jubel fiel gedämpft aus: Auf der Tribüne war offenbar ein Fan zusammengebrochen, der reanimiert werden musste.
Baku scheitert an Leipzigs Keeper Gulacsi
Van Bommel vertraute erneut den elf Spielern, die auch schon am vergangenen Wochenende im Spiel bei Hertha BSC (2:1) begonnen hatten. Neuzugang Luca Waldschmidt verfolgte nach einer im Training erlittenen Kopfverletzung die Partie von der Tribüne aus.
Nach 14 Minuten sah er die erste gute Offensivaktion seiner neuen Teamkollegen. Im Anschluss an eine Ecke visierte Ridle Baku von der Strafraumecke mit dem linken Fuß den hinteren Torwinkel an. RB-Keeper Peter Gulacsi wehrte den Schuss aber ab. Diese Aktion war für lange Zeit der einzige Höhepunkt der Partie. Es war eine triste Angelegenheit - bis zur 37. Minute. Dann waren die Gäste plötzlich da.
Zunächst schoss Christopher Nkunku aus aussichtsreicher Position VfL-Keeper Koen Casteels den Ball in die Arme (37.), zwei Minuten später besaßen die Sachsen eine Doppelchance. André Silva köpfte Casteels die Kugel an den Kopf, und Mohamed Simakan jagte sie direkt danach im Fallen über die Latte. Mit dem 0:0 ging es in die Pause.
Roussillon schießt Wolfsburg in Führung
Aus dieser kamen die "Wölfe" mit ordentlich Schwung - und das wurde schon bald belohnt. Als Gulacsi eine flache Hereingabe nur unzureichend nach vorne abwehren konnte, war Roussillon zur Stelle. Der Franzose schoss den Ball überlegt zum 1:0 ein (52.). In der virtuellen Tabelle war der VfL zurück auf Platz eins. Und diese Spitzenposition hätte Wout Weghorst kurz darauf untermauern können, doch dem Niederländer versagten die Nerven. Nach einem Alleinlauf Richtung RB-Tor drosch er den Ball deutlich drüber (58.).
VfL-Profi Schlager verletzt raus
Schlimmer als diese vergebene Chance war das, was sich wenig später ereignete. In einem Zweikampf mit Emil Forsberg verletzte sich Wolfsburgs defensiver Mittelfeldspieler Xaver Schlager offenbar schwerer am Knie. Der Österreicher musste ausgewechselt werden und humpelte - von zwei Betreuern gestützt - in die Kabine. Für Schlager kam Josuha Guilavogui in die Partie. "Er wird am Montag untersucht. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist", sagte van Bommel.
Glück hatten die "Wölfe" dagegen in der 78. Minute, als Gäste-Profi Willi Orban nach einem Querschläger von Renato Steffen den Ball aus kurzer Distanz über das Tor schoss. In der Schlussphase drängten die Gäste weiter auf den Ausgleich, doch Wolfsburg stand in der Defensive sicher und brachte den Dreier souverän über die Zeit.
