VfL Wolfsburg holt beim SC Freiburg 0:2 auf - und verliert doch
Der VfL Wolfsburg hat seinen Aufwärtstrend in der Fußball-Bundesliga beim SC Freiburg nicht fortsetzen können. Die "Wölfe" holten zwar am Sonnabend einen 0:2-Rückstand auf, verloren aber am Ende 2:3 (0:2).
Die Freude über eine nach der ersten Hälfte unmöglich erscheinende Aufholjagd dauerte keine drei Minuten. Nach dem 2:2 von Maximilian Arnold (84.) hatten vielleicht sogar einige Wolfsburger gedacht, dass gegen die bis dahin beste Abwehr der Liga noch mehr drin wäre. Doch Nationalspieler Nico Schlotterbeck entblöste wenig später einmal mehr seinen angespannten Bizeps. Mit einem wuchtigen 18-Meter-Schuss hatte Freiburgs Innenverteidiger für Ekstase unter den 25.000 Zuschauern, zu denen auch Bundestrainer Hansi Flick gehörte, gesorgt.
"Es ist ärgerlich. Wie wir unsere Gegentore kriegen - da kannst du nicht erwarten, dass du hier etwas holst", ärgerte sich Wolfsburgs Max Kruse. "Wir sind so stark zurückgekommen und geben dann das Spiel aus der Hand. Das kotzt... es nervt einfach."
Für die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt war es nach zuletzt zehn Punkten aus fünf Spielen ein kleiner Rückschlag. Der Abstand zum Relegationsrang 16 könnte damit wieder deutlich kleiner werden.
Wolfsburg in Hälfte eins historisch schlecht
Die Wolfsburger hatten im Breisgau eine ganz schwache erste Hälfte gespielt. Sie blieben zum ersten Mal seit 24 Jahren (!) ohne Torschuss in einer Halbzeit. Und die "Wölfe" hatten nichts Besseres zu tun, als sich auf Diskussionen mit Schiedsrichter Martin Petersen einzulassen. Dabei gab es zwar einige knappe Entscheidungen, jedoch auf beiden Seiten.
Zielstrebig nach vorn spielten nur die Gastgeber, die bereits in der siebten Minute mit 1:0 in Führung gingen. Pavao Pervan, der anstelle des angeschlagenen Koen Casteels zwischen den VfL-Pfosten stand, streckte sich vergeblich - der direkte Freistoß von Vincenzo Grifo landete im Winkel. Der Italiener traf in der 44. Minute auch zum 2:0. Der VfL war damit noch gut bedient: Bei den Chancen von Ermedin Demirovic, der am Pfosten scheiterte (10.), Lucas Höler (34.) und noch mal Demirovic (41.) hätte es schon zur Pause ganz bitter für die Gäste aussehen können.
Kruse braucht nur eine Chance gegen Ex-Club
Allerdings kam die Kohfeldt-Elf - der Coach hatte zur Pause auf Wechsel verzichtet - mit dem ersten Schuss aufs Tor zum Anschluss. Arnold behauptete sich am Sechzehner und spitzelte den Ball zum frei vor dem Tor stehenden Kruse. Der ehemalige Freiburger blieb cool und markierte das 1:2 (52.). Kurz darauf brachte Kohfeldt mit Lukas Nmecha für den enttäuschenden Maximilian Philipp (2013-2017 beim SCF) einen frischen Stürmer.
Arnold trifft wuchtig mit links - Schlotterbeck auch
Doch in der Folge waren wieder die Hausherren dichter am nächsten Treffer: In der 57. und 60. Minute rettete Pervan gegen Demirovic, Janik Haberers Schuss in Folge einer Ecke ging vorbei (61.). Nmecha meldete sich sechs Minuten später erstmals zu Wort, sein Schuss flog aber über das Tor. Und auch bei der Chance von Jonas Wind, der den Ball nicht richtig traf, wäre mehr drin gewesen (74.).
Mit einem Dreifachwechsel läutete Wolfsburg dann die Schlussphase ein und sorgte für jede Menge Spannung. Vor dem 2:2 bekamen die Freiburger den Ball nicht weg, Nico Schlotterbeck bugsierte den Ball genau vor Arnolds Füße und der bedankte sich. Doch Schlotterbeck machte seinen Fehler schnell wieder gut - sein Links-Knaller stand Arnolds Treffer in nichts nach. Das 3:2 für den SCF war der Endstand, weil Winds letzter Schuss in den Armen von Torhüter Mark Flekken landete (90.+5).
