Wolfsburgs Alexandra Popp (l.) und Sandra Starke bejubeln die Deutsche Meisterschaft. © picture alliance/dpa | Christian Modla

10:1 in Jena - VfL-Frauen sind deutsche Meisterinnen

Stand: 08.05.2022 23:36 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind zum siebten Mal deutsche Meisterinnen. Nach dem 10:1 (5:0)-Erfolg am Sonntag bei Absteiger Carl-Zeiss Jena können die "Wölfinnen" am letzten Spieltag vom FC Bayern München nicht mehr eingeholt werden.

von Johannes Freytag

Dass der Rahmen auf der Stadionbaustelle in Jena alles andere als perfekt für die Meistersause war, störte die Wolfsburgerinnen und den mitgereisten Anhang überhaupt nicht. Schon Minuten vor dem Abpfiff tanzten die Ersatzspielerinnen an der Seitenlinie mit den vorproduzierten Meistershirts, dazu gab es laute "So sehen Sieger aus"- und "Steht auf für die Wölfinnen"-Gesänge von der mit lediglich 760 Zuschauern spärlich besetzten Tribüne des Ernst-Abbe-Sportfelds.

Pappschale in Jena, echte Trophäe in Wolfsburg

Beim Schlusspfiff gab es dann kein Halten mehr, am Mittelkreis fielen sich alle in die Arme und reckten eine mitgebrachte Pappschale in die Höhe. Die echte Trophäe gibt es dann nach dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am kommenden Sonntag (14 Uhr, live im NDR). "Wir haben hart dafür gearbeitet, es ist sensationell", sagte VfL-Trainer Tommy Stroot mit einem breiten Grinsen.

Die Rückfahrt nach Wolfsburg sei feucht-fröhlich gewesen, berichtete Nationaltorhüterin Almuth Schult später im NDR Gespräch nach der Ankunft des Busses in Wolfsburg. "Und es sind auch schon einige ein bisschen heiser."

Bärenstarke VfL-Saison trotz aller Widrigkeiten

Feiern darf der VfL-Tross eine nahezu perfekte Saison. Lediglich eine Niederlage leistete sich das Team von Trainer Stroot, der erst im vergangenen Sommer aus Enschede an die Aller kam und allen Widrigkeiten - personeller Umbruch mit neun Abgängen, Verletzungen von Leistungsträgerinnen wie Ewa Pajor, Alexandra Popp oder Schult - eindrucksvoll trotzte.

Zuletzt gelangen elf Siege in Folge, darunter ein 6:0 gegen den jetzt entthronten Meister FC Bayern München. Am 28. Mai gibt es zudem noch die Chance aufs Double - im Finale des DFB-Pokals geht es gegen Turbine Potsdam. Einziger Wermutstropfen ist das Halbfinal-Aus in der Champions League, bei dem sich die "Wölfinnen" nach der 1:5-Niederlage beim großen FC Barcelona im Rückspiel (2:0) aber achtbar aus der Affäre zogen.

Zur Halbzeit war schon alles klar

Die Partie in Jena begann für die VfL-Frauen mit einem Schreckmoment: Popp musste wegen einer Kopfverletzung lange behandelt werden, spielte dann aber mit Verband weiter. Danach nahm das Geschehen auf dem Rasen den erwartet einseitigen Verlauf. Gegen völlig überforderte Jenaerinnen lag der Tabellenführer bereits nach wenigen Minuten durch Treffer von Pajor (8.) und Sveindís Jónsdóttir (10.) mit 2:0 vorne.

Auch danach ging es nur in Richtung Tor der Gastgeberinnen, die durch ein Eigentor von Tina Kremlitschka in bester Slapstick-Manier den dritten Gegentreffer hinnehmen mussten (18.). Spätestens nach Felicitas Rauchs 4:0 (25.) dürften auch die letzten Zweifler vom Titelgewinn der Wolfsburgerinnen überzeugt gewesen sein. Noch vor der Pause erhöhte Lena Lattwein auf 5:0 (38.).

VfL-Frauen lassen nicht nach

Schongang nach Wiederbeginn? Nicht mit dem VfL. 53 Sekunden waren gespielt, da lag der Ball erneut im Netz der Jenaerinnen: Jill Roord hatte aus 20 Metern zum 6:0 getroffen. Popp erhöhte wenig später auf 7:0 (57.). Erst danach ließen es die Gäste etwas lockerer angehen und sogar noch den Ehrentreffer durch Julia Arnold zu (79.). Das war aber nur ein kleiner und kurzer Akt der Gnade, Tabea Waßmuth (81.), Pauline Bremer (83.) und Svenja Huth (85.) machten es schließlich zweistellig und sorgten mit ihren Toren für den höchsten VfL-Saisonsieg.

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 08.05.2022 | 22:35 Uhr

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