Zwei Fans des HSV auf einer ansonsten leeren Tribüne im Volksparkstadion © WITTERS Foto: TimGroothuis

Profiligen fordern Fan-Rückkehr - "An einigen Stellen Existenz bedroht"

Stand: 19.01.2022 12:29 Uhr

DFL, HBL, DEL und BBL: Die vier wichtigsten deutschen Profiligen schlagen angesichts der Beschränkungen in der Corona-Pandemie Alarm und fordern in einem gemeinsamen Brief an das Kanzleramt und die Ministerpräsidenten eine Rückkehr zu standortbezogenen Zuschauer-Konzepten.

"An einigen Stellen ist sogar die Existenz bedroht", heißt es in dem Papier, das von den Verantwortlichen der Deutschen Fußball Liga (Donata Hopfen), der Deutschen Eishockey Liga (Gernot Tripcke), der Handball-Bundesliga (Frank Bohmann) und der Basketball Bundesliga (Stefan Holz) unterzeichnet ist. "Ticket-Einnahmen sind in allen Profi-Ligen ein wesentlicher Part der Refinanzierung", hieß es weiter in dem Schreiben.

Weitere Informationen
HSV-Fans mit einer Fahne auf der Tribüne im Volksparkstadion © Witters

2.000 Zuschauer: HSV gegen St. Pauli doch kein Geisterspiel

Der Hamburger Senat hat Anträge der Profisport-Clubs genehmigt. In Hallen sind zudem ab sofort bis zu 1.000 Zuschauer möglich. mehr

Robert Marien, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock © picture alliance/Fotostand

Hansa-Boss Marien: Landesregierung muss umgehend Fans zulassen

Während in anderen Zweitliga-Stadien Zuschauer erlaubt sind, müssen die Rostocker Geisterspiele absolvieren - mit weitreichenden finanziellen Folgen. mehr

Derzeit sind im Sport nur wenige Hundert bis maximal einige Tausend Fans in den Arenen zugelassen. Der Profisport in Deutschland habe eine "Blaupause für viele Hygienekonzepte weltweit" geliefert. "Auch vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, dass der Profisport aktuell an vielen Stellen objektiv schlechter gestellt ist als andere Lebensbereiche."

Nächste Bund-Länder-Runde am 24. Januar

Für das nächste Treffen von Bund und Ländern am 24. Januar fordern die Ligen "klare, praktikable und vor allem nach vorne gerichtete Lösungen" und eine Abkehr von "pauschalen Verboten oder Reduzierungen". Die vier Top-Ligen wiesen darauf hin, dass der Profisport "alle Kampagnen zur Eindämmung und Bekämpfung der Pandemie" von Beginn an unterstützt habe.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit war das Dokument in der Bundespressekonferenz noch nicht bekannt. Die Diskussion um die Besetzung von Fußballstadien habe in der Vergangenheit immer wieder eine Rolle gespielt, auch bei den Zusammenkünften des Bundeskanzlers mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder. Er könne nicht ausschließen, dass es am Montag wieder Thema sein werde, so Hebestreit.

Weitere Informationen
Zwei Amateurfußballer auf einem Fußballplatz © IMAGO / Kirchner-Media

Corona und 2G-Plus: Die Regeln im Amateur- und Breitensport

Die Corona-Beschränkungen werden auch für den Sport noch einmal verschärft. NDR.de gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Regeln und Ausnahmen im Norden. mehr

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 19.01.2022 | 13:25 Uhr

Mehr Sport-Meldungen

Hand mit Tennisschläger und -ball wirft Schatten auf einen Sandplatz © picture-alliance/dpa Foto: Wolfgang Kumm

Sexualisierte Gewalt: Missbrauchsvorwürfe gegen Tennis-Funktionär

Ein ehemaliger und ein aktueller Tennisprofi erheben im Interview mit NDR, Sportschau und "SZ" schwere Vorwürfe gegen einen hochrangigen Tennis-Funktionär und Trainer. Mehr bei tagesschau.de. extern