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Unfälle vermeiden: So effektiv schützt die richtige Kleidung

Stand: 30.09.2022 13:33 Uhr

Mit dem Herbst steigt für dunkel gekleidete Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr das Risiko, übersehen zu werden. Wie groß der Effekt reflektierender Kleidung ist, wird häufig unterschätzt.

Damit Autofahrer in der dunklen Jahreszeit Fußgänger und Radfahrer frühzeitig erkennen, ist das Tragen heller Kleidung äußerst ratsam. So werden Fußgänger in dunkler Kleidung erst auf eine Entfernung von etwa 25 Metern sichtbar. Zum Vergleich: Der Bremsweg eines 50 km/h schnellen Autos liegt bei 28 Metern. Autofahrer können also kaum rechtzeitig reagieren.

Durch das Tragen heller Kleidung verbessert sich die Sichtbarkeit bereits auf eine Entfernung von etwa 40 bis 50 Metern. Reflektoren an der Kleidung steigern die Sichtweite laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sogar auf bis zu 160 Meter.

Kind mit reflektierender Kleidung im Straßenverkehr © NDR Foto: Elke Janning
Durch reflektierende Kleidung steigt die Sichtbarkeit im Straßenverkehr auf bis zu 160 Meter.

Kinder sind laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) besonders gefährdet, weil sie aufgrund ihrer Größe schwieriger zu erkennen und sich der Gefahren im Straßenverkehr weniger bewusst sind. Laut Statistischem Bundesamt besteht auf dem morgendlichen Schulweg ein erhöhtes Unfallrisiko. So geschehen mit etwa zwölf Prozent die meisten Unfälle von 6- bis 15-Jährigen im Straßenverkehr in der Zeit zwischen 7 und 8 Uhr.

Aber auch Erwachsene sind häufig in dunkler Kleidung unterwegs. Generell sollten Radfahrer und Fußgänger daher auf möglichst helle Kleidung achten. Ideal sind Leuchtwesten oder Jacken und Hosen mit reflektierenden Streifen. Wer keine reflektierende Kleidung hat, kann leicht und kostengünstig nachrüsten: Leuchtwesten, die über der Jacke getragen werden oder reflektierende Accessoires sind bereits für wenige Euro erhältlich.

Fahrrad gründlich checken

Im Herbst empfiehlt es sich darüber hinaus, das eigene Rad zunächst einmal gründlich auf seine Funktionsfähigkeit zu überprüfen und einen kleinen Sicherheitscheck zu machen. Für Preise um 50 Euro bieten viele Fahrradläden und -werkstätten einen solchen Check an, die Wartezeiten sind allerdings manchmal lang. Vieles kann man auch selbst machen.

Gute Beleuchtung ist Pflicht

Laut Gesetz muss ein Rad vorne einen weißen Scheinwerfer und hinten ein rotes Schlusslicht haben. Batteriebetriebene Lichter sind erlaubt, müssen aber so befestigt sein, dass sie nicht verrutschen. Kntrollieren Sie, ob das Licht vorne und hinten einwandfrei funktioniert. Falls nicht, prüfen Sie, ob die Birnen kaputt sind oder ob die Verkabelung zwischen Dynamo und Lampen unterbrochen ist. Möglicherweise sind auch die Kontakte verrostet oder verbogen.

Wer neue Leuchten einbaut, sollte möglichst auf helle LED-Lichter zurückgreifen. Empfehlenswert sind Modelle mit Standlicht sowie mit Sensorautomatik, die sich bei Dunkelheit automatisch einschaltet. Wer noch ein älteres Fahrrad ohne Nabendynamo besitzt, sollte über eine Umrüstung nachdenken. Vorteile: Nabendynamos laufen auch bei nasser Straße zuverlässig und sind sehr leichtgängig.

Wo Reflektoren ans Rad gehören

Die Rückleuchte eines Fahrrads leuchtet auf. © picture alliance / PHOTOPQR/LE TELEGRAMME/MAXPPP
Wer ohne Licht fährt, wird bei Dunkelheit schlechter gesehen und riskiert einen Unfall und ein Bußgeld.

Für Fahrräder ist vorn ein großer weißer Frontreflektor und hinten ein großer roter Reflektor vorgeschrieben. Die Pedalen müssen vorne und hinten mit gelben Rückstrahlern ausgestattet sein. Zwischen den Speichen sind an Vorder- und Hinterrad mindestens je zwei gelbe Reflektoren Pflicht. Eine legale Alternative sind weiße Streifen, die bereits fest an den Reifenflanken integriert sind. Wichtig: LED- Scheinwerfer können stark blenden, wenn sie zu hoch eingestellt sind. Daher sollten sie stets so montiert sein, dass sie den Nahbereich gut ausleuchten und zugleich die Grenze des Lichtkegels auf der Fahrbahn deutlich zu erkennen ist.

Bremsen überprüfen

Die Bremsen sollten natürlich immer gut funktionieren. Überprüfen Sie, ob ausreichend Gummi auf den Bremsbelägen ist und ob die Bremszüge intakt sind. Im Zweifel die Beläge und Züge austauschen. Zu locker eingestellte Bremsen lassen sich bei vielen Modellen über die Stellschraube am Bremszug fester ziehen.

Die Kette säubern oder wechseln

Kontrollieren Sie die Kette auf Rost. Ist der Rost zu stark, muss sie ausgewechselt werden. Ansonsten reicht es, sie zu säubern. Dafür die Kette und die Ritzel am besten mit einem trockenen Lappen weitgehend von Kettenschmiere befreien und danach beides gut ölen. Dafür eignet sich spezielles Fahrradöl aus dem Fahrradladen, aber auch günstiges Motoröl fürs Auto tut seinen Dienst. Hängt die Kette durch, muss sie neu gespannt werden.

Lockere Schrauben nachziehen und Reifen kontrollieren

Überprüfen Sie alle Schrauben einmal auf festen Sitz und ziehen Sie sie gegebenenfalls nach. Wichtig bei nasser oder gar glatter Straße ist ein Reifen mit ausreichendem Profil. Ist das Profil deutlich abgefahren oder sind an den Seiten poröse Stellen zu sehen, sollte man den Mantel besser austauschen. Den Reifendruck kann man im Winter leicht senken, sodass er beim Mindestdruck liegt. Dann hat das Rad mehr Haftung. Im Fahrradhandel sind zudem spezielle Winterreifen für Räder erhältlich, die besonders gute Haftung auch bei Eis und Schnee bieten. Erhältlich sind auch Reifen mit Spikes, die sogar für Glatteis geeignet sind.

Weitere Tipps zur Fahrradpflege sowie Video-Reparaturanleitungen finden sich auf den Seiten des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC).

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Dieses Thema im Programm:

Die Tricks | 13.09.2021 | 21:00 Uhr

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