VIDEO: Weihnachtsbaum: Tipps für Kauf und Pflege (7 Min)

Weihnachtsbaum: Was kostet er, worauf sollte man beim Kauf achten?

Stand: 08.11.2024 10:09 Uhr

Nordmanntanne, Fichte oder Edeltanne aus konventionellem oder ökologischem Anbau: Der Handel bietet verschiedene Weihnachtsbäume an. Wie bleibt er lange frisch? Wie hoch sind die Preise 2024?

Ein Weihnachtsbaum gehört für die meisten Deutschen zum Fest: Knapp 30 Millionen Fichten und Tannen werden jährlich bundesweit verkauft, schmücken Wohnzimmer und Balkone. Mit Abstand am beliebtesten sind Nordmanntannen. Ihre Nadeln sind relativ weich, trocknen nicht so schnell aus und fallen auch trocken kaum ab. Allerdings verströmen Nordmanntannen nicht den typischen Tannenbaum-Duft, denn ihr Harz-Gehalt ist gering.

Ein Mann sucht an einem Verkaufsstand einen Tannebaum aus. © picture alliance/dpa Foto: Christin Klose
Bei der Wahl des passenden Baums spielen neben dem Preis auch Kriterien wie Maße, Baumart und Frische eine Rolle.

In der Käufergunst folgt die Blaufichte. Sie verströmt einen angenehmen Duft und hat schöne, blaugrüne Nadeln, die allerdings sehr spitz sind und daher stechen. Wie andere Fichten auch sollte sie erst kurz vor dem Fest geschlagen werden, da sie nicht sehr lange haltbar ist und schnell zu nadeln beginnt. Die silbern-grünlichen Nadeln der Edel- oder Nobilistanne duften ebenfalls sehr intensiv und sie bleibt als Weihnachtsbaum lange frisch.

So viel kostet ein Weihnachtsbaum 2024

Die Preise für Bäume sind leicht gestiegen. Gründe sind höhere Kosten, zunehmende Trockenheit und eine Verknappung, das heißt, die Nachfrage ist größer als das Angebot. Hochwertige Bäume kosten beim Produzenten oder im Straßenverkauf zwischen 22 und 30 Euro pro laufenden Meter, im Baumarkt oder beim Discounter sind die Preise niedriger.

Frische beim Weihnachtsbaumkauf erkennen

Weihnachtsbäume aus der Region haben kürzere Transportwege und sind daher ökologischer und meist frischer. Ob ein Baum vor Kurzem geschlagen wurde, lässt sich an der hellen Schnittfläche erkennen. Bei Bäumen, die schon länger gelegen haben, wird die Schnittstelle grau. Ein weiterer Hinweis sind die Nadeln: Stechen sie bereits beim Kauf, ist der Baum nicht mehr frisch.

Nach dem Kauf den Baum am besten im Freien lagern, etwa im Schatten auf dem Balkon oder im Garten. Dort bleibt er in einem Eimer Wasser frisch. In einer warmen Wohnung trocknen Bäume rasch aus. Wer keine Möglichkeit hat, den Baum bis Weihnachten draußen unterzubringen, sollte ihn daher erst spät kaufen.

Weihnachtsbaum selbst schlagen

Eine junge Familie sucht sich einen Weihnachtsbaum aus. © picture alliance / dpa Themendienst Foto: Christin Klose
Viele Baumschulen, Forstämter und Gutshöfe bieten in der Weihnachtszeit die Möglichkeit, einen Baum selbst zu schlagen.

Ganz frisch ist der Weihnachtsbaum, wenn man ihn selbst schlägt. Forstämter, Baumschulen und Bauernhöfe bieten das an vielen Orten im Norden an, besonders in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Fast jeder dritte Baum wird bei solchen landwirtschaftlichen Betrieben gekauft.

Woher kommen die Bäume?

Der Großteil der Weihnachtsbäume im Angebot wächst in Deutschland heran - ganz überwiegend auf Plantagen. Der Rest, vielfach große Bäume, wird zum größten Teil aus Dänemark importiert. Die größten deutschen Anbauflächen liegen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Die Bäume müssen etwa zehn Jahre wachsen, bis sie rund zwei Meter hoch sind.

Bio-Bäume sind frei von Pestiziden

Viele Bäume werden bei der Zucht mit Mineraldünger und synthetischen Pestiziden behandelt und können belastet sein. Wer das vermeiden möchte, greift am besten zu ökologisch zertifizierten Weihnachtsbäumen. Man erkennt sie an dem sechseckigen EU-Biosiegel, dem Bioland - oder Naturland-Siegel. Auch Weihnachtsbäume "aus einem FSC-zertifiziertem Forstbetrieb" gehören dazu. Die Umweltschutzorganisation Robin Wood hat eine Liste mit Verkaufsstellen zusammengestellt.

Bäume mit Ballen wachsen selten an

Weihnachtsbäume, die mit Ballen gekauft und ins Freie gepflanzt wurden, nachdem sie im warmen Zimmer gestanden haben, wachsen nur selten an. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte darauf achten, dass der Baum bereits im Topf gezüchtet wurde. Werden die Pflanzen erst zum Verkauf ausgestochen und eingetopft, nehmen die Wurzeln erheblichen Schaden. Außerdem sollte man den Baum gut gießen, nur wenige Tage ins Zimmer holen, ihn erst einpflanzen, wenn der Boden frostfrei ist und den Wurzelbereich gegen Frost schützen.

Tanne im Topf mieten

Statt einen Baum im Topf zu kaufen, kann man ihn auch mieten, vor allem wenn man keinen eigenen Garten hat oder nicht jedes Jahr einen neuen Nadelbaum einpflanzen möchte. Vor allem lokale Baumschulen oder Förstereien in der Region bieten Miet-Weihnachtsbäume an.

Wie transportiert man einen Weihnachtsbaum?

Eine Tanne wird für den Transport in ein Netz geschoben. © Colourbox Foto: Alfred Hofer
Wenn der Baum mit einem Netz umspannt wird, lässt er sich besser tragen und transportieren.

Beim Transport mit dem Auto muss man den Baum ausreichend sichern. Denn kommt es zu einem Unfall, kann er sich in ein Geschoss verwandeln, warnt der ADAC. Wer ihn im Koffer- oder Innenraum transportiert, sollte die Rücksitze umklappen und den Baum mit dem unteren Ende des Stammes bis an die Rückenlehne des Vordersitzes legen. Am besten noch ein Holzbrett zwischen Stamm und Lehne platzieren, dann den Baum mit Spanngurten fixieren. Rückleuchten und Kennzeichen des Autos dürfen nicht verdeckt sein. Ragt der Baum mehr als einen Meter über das Heck hinaus, muss er mit einer roten Fahne gekennzeichnet sein, bei Dunkelheit mit einer roten Lampe. Fehlt die Kennzeichnung, droht ein Bußgeld von 25 Euro.

Passt der Baum nicht in den Kofferraum, bietet sich der Transport auf einem Dachträger an. Den Baum ebenfalls mit dem unteren Ende nach vorn legen und mit Spanngurten sichern. Gummi-Expander reichen nicht aus.

Baum mit dem Fahrrad transportieren

Wer den Baum mit dem Rad nach Hause befördern will, sollte am besten ein Lastenfahrrad nutzen und ihn mit Spanngurten sichern. Der Baum wird wegen seiner Größe in der Regel der Länge nach transportiert, denn auf dem Fahrrad darf Ladung seitlich nur jeweils 40 Zentimeter hinausragen. Mit einem normalen Fahrrad bedeutet das also zumeist, dass man schieben muss.

Sowohl für den Transport mit dem Auto als auch mit dem Rad gilt: Wird die Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert, droht ein Bußgeld von 60 Euro und ein Punkt beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg.

Weihnachtsbaum-Pflege: So bleibt er lange schön frisch

Damit der Baum möglichst lange schön aussieht, lohnt es sich, einige einfache Pflegeregeln zu beachten:

  • Bei längerem Transport auf dem Autodach den Baum in Folie einschlagen. Sonst verliert er im Fahrtwind erhebliche Mengen Wasser und trocknet aus.
  • Den Baum zu Hause kühl stellen - am besten auf Terrasse, Balkon oder im Keller in einem Eimer Wasser - und erst kurz vor dem Fest in die Wohnung holen.
  • Den Baum auch in der Wohnung mit Wasser versorgen. Die Aufnahme wird erleichtert, wenn die Sägestelle frisch ist. Den Stamm vor dem Aufstellen einige Zentimeter absägen. So kann er in einem Ständer mit Wasserbehälter besser Wasser aufnehmen. Den Behälter regelmäßig nachfüllen. Ein etwa zwei Meter hoher Baum braucht rund zwei Liter Wasser am Tag.
  • Den Baum möglichst weit entfernt von der Heizung oder anderen Wärmequellen aufstellen.

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Weihnachtsbäume richtig entsorgen

Die meisten Städte und Gemeinden bieten Termine für eine kostenlose Abholung der Bäume nach dem Fest an. Das Bundesumweltamt rät davon ab, Bäume oder Äste zu verbrennen. Denn dabei entstehen hohe Emissionen, weil das Holz noch sehr feucht ist.

Plastikbäume sind nicht grundsätzlich nachhaltiger

Künstliche Weihnachtsbäume erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Allerdings belasten sowohl die Herstellung als auch der Transport - die meisten Plastikbäume kommen aus China - und die Entsorgung die Umwelt. Um eine gute Umweltbilanz zu erlangen, muss der Baum möglichst lange genutzt werden. Pauschal lässt sich nicht sagen, ob künstliche oder natürliche Weihnachtsbäume die bessere Ökobilanz haben, denn das hängt von vielen Faktoren ab. "Insbesondere die sogenannte letzte Meile, also die Strecke zwischen Verkaufs- und Aufstellort, können die Ökobilanz in die eine oder in die andere Richtung kippen lassen", schreibt das Bundesumweltamt dazu.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 07.11.2024 | 19:30 Uhr

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