Fahrschulen in SH wegen Corona dicht - in Hamburg aber offen
In Schleswig-Holstein gibt es seit dem Corona-Lockdown im Dezember weder praktischen noch theoretischen Fahrschul-Unterricht - in Hamburg und Niedersachsen dagegen schon. Das sorgt für Probleme.
Der Fahrlehrerverband Schleswig-Holstein schlägt Alarm: Fahrschüler aus Schleswig-Holstein zieht es nach Verbandsangaben vor allem in Randgebieten verstärkt ins benachbarte Hamburg. Dort und auch in Niedersachsen hätten die Fahrschulen beinahe regulär geöffnet. Es gebe im Grenzgebiet Fahrschulen, die Schüler aus Schleswig-Holstein direkt abwerben, sagte der Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes Schleswig-Holstein, Frank Walkenhorst: "Nicht nur die Fahrschüler werden abgeworben, sondern zum Teil auch die Kollegen, die hier in Schleswig-Holstein in Kurzarbeit gehen müssten und in diesen anderen Bundesländern völlig unverändert weiterarbeiten dürfen."
Fahrlehrerverband SH: "Untragbarer Zustand"
In Hamburg sind die Fahrschulen geöffnet, Theorie und Praxis werden unter strengen Hygienevorgaben durchgeführt, weniger Prüflinge sind pro Prüfung zugelassen, es gibt teilweise Wartezeiten für neue Fahrschüler- und Schülerinnen. In Niedersachen ist Theorieunterricht immerhin online erlaubt, Fahrstunden dürfen mit Schutzmasken gegeben werden. In Schleswig-Holstein sind Fahrschulen den sogenannten außerschulischen Bildungsträgern zugeordnet. Sie werden also wie beispielsweise Musik- oder Volkshochschulen betrachtet, die aktuell geschlossen sind. Schleswig-Holsteins Fahrlehrerverbandschef Frank Walkenhorst ärgert das. Das sei ein untragbarer Zustand, so Walkenhorst. Er fordert, dass die Fahrschulen bundesweit einheitlich behandelt werden müssen.
Fahrlehrer fordern gleiche Regeln für alle
Walkenhorst findet: Entweder dürften die Fahrschulen auch in Schleswig-Holstein öffnen - oder aber alle Betriebe im Norden müssten geschlossen bleiben. Er hat der Landesregierung einen entsprechenden Brief mit der Forderung geschickt. Die Landesverordnung, in der die aktuellen Lockdown-Maßnahmen geregelt sind, gilt bis Ende Januar.
