80 Reisebusse in Kiel: Demo wegen Corona-Einbußen
Sie waren kaum zu übersehen: 80 Reisebusse sind am Mittwochvormittag durch die Kieler Innenstadt gefahren. Es ging immer an der Förde entlang mit dem Ziel Landeshaus. Mit diesem Korso und der anschließenden Demonstration am Landeshaus wollten die Reisebusunternehmen laut Omnibus Verband Nord (OVN) auf ihre schlechte wirtschaftliche Lage durch die Corona-Krise aufmerksam machen. Und das mit viel Symbolik: Um 5 vor 12 wollten die Busfahrer Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) mit ihrer Forderung nach mehr Unterstützung von Bund und Land konfrontieren. Buchholz erschien dann wenige Minuten später.
Viele Busunternehmen vor dem Aus
Laut OVN haben viele Unternehmen seit März quasi kein Geld mehr verdienen können: Klassenfahrten, Vereinsausflüge - das alles sei wegen der Corona-Pandemie ausgefallen, sagte der Verbandsvorsitzende Klaus Schmidt. Seinen Worten zufolge sei die Lage bei vielen Unternehmen wirtschaftlich so schlecht, dass sie den Sommer womöglich nicht überstehen können.
Buchholz stellt sich den Fragen
Der Verkehrsminister stellte sich den Fragen und der Forderung nach Nothilfen und zinslosen Darlehen. "Mit dem von der Bundesregierung geplanten Konjunkturpaket wird schon viel getan. Wir müssen alles dafür tun, dass die Unternehmen, die vor Corona gesund waren, nicht nur weiter existieren, sondern auch gute Geschäfte machen", erklärte Bernd Buchholz.
Überbrückungshilfen sind angekündigt
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CDU) hatte am Mittwoch Überbrückungshilfen von 170 Millionen Euro angekündigt. Laut Buchholz sollen diese in Schleswig-Holstein in den kommenden Wochen auf den Weg gebracht werden. Damit könnten betroffene Unternehmen bis zu 50.000 Euro Fixkosten pro Monat erstattet bekommen. Buchholz will sich außerdem dafür einsetzen, Abstands- und Hygieneregeln in Reisebussen zum Beispiel denen in Fernbussen oder Nahverkehrszügen anzupassen.
