Mordprozess Bramsche: Urteil gegen 82-Jährigen am 11. Dezember
Im Mordprozess von Bramsche (Landkreis Osnabrück) will das Landgericht das Urteil gegen den 82-jährigen Angeklagten am 11. Dezember sprechen. Der Mann soll einen 16-Jährigen erschossen haben.
Dieser wohnte mit seiner Mutter im selben Haus wie der 82-Jährige. In den vergangenen Verhandlungstagen hatte die Frau als Nebenklägerin 15 Jahre Haft gefordert - und dass der Mann in eine psychiatrische Klinik kommt. Damit liegt sie ein Jahr über der Forderung der Anklage, die Staatsanwaltschaft hatte 14 Jahre Haft gefordert. Der Vertreter der Mutter begründete das geforderte Strafmaß damit, dass beide Mordmerkmale - Heimtücke und niedere Beweggründe - erfüllt seien. Der Verteidiger soll sein Plädoyer am 27. November halten. Er sei zuletzt wegen Krankheit ausgefallen, so das Gericht.
Gutachten: Angeklagter leidet an Schizophrenie
Der Angeklagte hatte vor Gericht eingeräumt, seinen 16-jährigen Nachbarn getötet zu haben. Er habe sich von dem Jugendlichen bedroht gefühlt, so der 82-Jährige. Laut Gericht soll dieser sich mehrfach durch Lärm im Haus gestört gefühlt haben und den Jugendlichen und dessen Mutter der Ruhestörung beschuldigt haben. Der 16-Jährige habe ihm gesagt, er und seine Mutter würden ihn fertig machen und umbringen, so der Angeklagte. Am Morgen der Tat, am 28. Februar, soll er dem späteren Opfer vor dem Haus aufgelauert und mehrfach auf den Jugendlichen geschossen haben. Dieser starb am folgenden Tag. Der mutmaßliche Täter leidet laut einem Gutachten an halluzinatorischer Schizophrenie und ist dadurch nur eingeschränkt schuldfähig.