Bundestagsabgeordneter aus Lingen gründet "Parlamentskreis Hund"
Seit wenigen Wochen gibt es im deutschen Bundestag den Parlamentskreis Hund - gegründet vom FDP-Bundestagsabgeordneten Jens Beeck aus dem Emsland. Seine Initiative bekommt viel Zuspruch.
Für Bundestagsabgeordnete gibt es Bundestags- und Fraktionssitzungen, Ausschüsse oder Parlamentariergruppen, alles geregelt durch die Geschäftsordnung des Bundestages. Aber dann gibt es noch so genannte Parlamentskreise. Das sind lockere fraktionsübergreifende Zusammenschlüsse zu Themen wie feministischer Außenpolitik, Plattdeutsch - und nun eben auch zum Thema Hund. Der FDP-Politiker Jens Beeck aus Lingen hatte nicht damit gerechnet, dass seine Initiative auf ein so großes Echo stoßen würde. Im Nu meldeten sich dutzende Bundestagsabgeordnete aus allen Fraktionen - außer der AfD - bei ihm, genauso wie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Abgeordneten und aus der Bundestagsverwaltung.
Diskussionen über Tierschutz und Hunde am Arbeitsplatz
Die Begeisterung war so groß, dass man sich gleich einen Ansteckbutton über private Kontakte designen ließ. Zu sehen: Ein freundlicher Hund mit Schlappohren, der das Reichstagsgebäude apportiert. Den FDP-Politiker und Hundefreund Beeck freut der große Zuspruch. Aber nicht nur, weil man jetzt in großer Runde über Hundefutter oder Gassi-Anekdoten plaudern könnte, sondern auch, weil Abgeordnete nun fraktionsübergreifend über Tierschutz, Hunde am Arbeitsplatz und über Assistenzhunde diskutieren könnten.
Einsatz für ein Assistenzhundegesetz
Schließlich könnten Hunde zum Beispiel für Menschen mit Einschränkungen eine wichtige Hilfe sein, sagt der Sozialpolitiker Beeck, der auch teilhabepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion ist. Im Sozialgesetzbuch verankert ist bereits der Blindenführhund. Über den verfügten aber nur 0,2 Prozent der sehbehinderten oder blinden Menschen, obwohl sie einen Anspruch hätten, sagt Beeck. Darüber hinaus könnten auch in anderen Bereichen Assistenzhunde Menschen mit Einschränkungen im Alltag helfen, oder sozialpolitisch formuliert: Teilhabe ermöglichen. Und deshalb will sich der Parlamentskreis Hund für ein Assistenzhundegesetz einsetzen, das unter anderem die Übernahme der Kosten für alle Assistenzhunde regeln soll.
Hunde als Freunde - auch im Büro
Ein weiteres Anliegen: Hunde sollten leichter ins Büro mitgenommen werden dürfen. Denn natürlich übernehmen Hunde für Beeck nicht nur soziale Aufgaben, sondern sind schlicht auch Freunde. Er ist mit Hunden, genauer gesagt Dackeln, aufgewachsen. Sie gehören für ihn einfach dazu: "Bis heute ist es so, wenn ich in meinem Wahlkreisbüro am Schreibtisch sitze, kommt spätestens nach drei Stunden eine feuchte Stupsnase und sagt, man könnte jetzt mal eine kurze Pause machen, und das genieße ich sehr", erzählt Beeck. Also: Ein mindestens freundschaftliches Verhältnis zu Hunden sollten Abgeordnete schon haben, wenn sie Mitglied im Parlamentskreis Hund werden wollen.