Verbot von Erdgas- und Ölförderung im Wattenmeer rückt näher
Bohrungen nach Gas und Öl im Niedersächsischen Wattenmeer könnte bald verboten sein. Anfang 2022 soll die Gesetzesänderung in den Landtag kommen - aber zuvor geht's in die Verbändebeteiligung.
Nach Angaben der Landesregierung vom Montag seien Regelungen analog zu denen im Nationalparkgesetz für den Harz vorgesehen. "Wir wollen das Niedersächsische Wattenmeer in seiner Bedeutung als einzigartiger Naturraum noch wirksamer schützen. Und das heißt vor allem: Im Nationalpark Wattenmeer wird in Zukunft nicht mehr nach Gas oder Öl gebohrt", sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) in einer Mitteilung. "Alles andere passt auch nicht mehr in die Zeit des Klimawandels und zu unserem Kraftakt hin zu einer sauberen und klimaneutralen Energieversorgung."
SPD und CDU gegen Pläne zur Erdgasförderung
Derzeit plant ein niederländisches Unternehmen, am Rand des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer Erdgas zu fördern und dazu unter anderem eine Plattform auf See zu errichten. Ein Teil des Erdgasfeldes befindet sich auf deutschem Hoheitsgebiet. Auch die Plattform liegt nur etwa 500 Meter von den deutschen Hoheitsgewässern entfernt und ungefähr 20 Kilometer vor der Küste der ostfriesischen Insel Borkum. Zuletzt hatten neben Borkum und Norderney auch mehrere Umweltverbände das Projekt grundsätzlich abgelehnt. Die Regierungsfraktionen von SPD und CDU hatten im Sommer zudem einen Antrag in den Landtag eingebracht, wonach sich die Landesregierung dem niederländischen Vorhaben in den Weg stellen solle.
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