Ein Angeklagter sitzt vor Prozessbeginn auf einer Bank im Gerichtssaal. © dpa-Bildfunk Foto: Sina Schuldt/dpa

Sohn erstochen: Mutter sagt im Prozess gegen angeklagten Vater aus

Stand: 02.04.2024 22:36 Uhr

Ein 47 Jahre alter Mann ist vor dem Landgericht Bremen wegen Mordes an seinem siebenjährigen Sohn angeklagt. Am Dienstag sagte die Mutter des Kindes vor Gericht aus.

Die 34 Jahre alte Frau war als Zeugin geladen. Der Vater sei gegenüber dem Sohn und der Tochter nie gewalttätig geworden, sagte die Frau. Seit ihr 47-jährige Ex-Mann im Juni 2023 an ihrer verschlossenen Wohnungstür randaliert habe, habe sie Angst um ihr eigenes Leben gehabt. An dem Tag soll der Mann mit einem Messer bewaffnet gewesen sein. "Ab dem Tag habe ich damit gerechnet, dass er mich umbringen wird." Nach dieser Situation ordnete ein Gericht an, dass der Mann sich nicht in ihrer Nähe aufhalten durfte.

Kein Kontaktverbot zu den Kindern

Für die Kinder habe das Kontaktverbot nicht gegolten. Zunächst hätten sie keinen Umgang mehr zu ihrem Vater haben wollen, erklärte die Mutter. Der Sohn habe dann aber den Wunsch geäußert, wieder zu seinem Vater zu gehen. Das Wochenende im September 2023, an dem der Siebenjährige starb, sei das erste Mal gewesen, dass dieser seinen Vater nach dem Vorfall im Juni wiedergesehen habe.

Angeklagter wollte sich wohl selbst das Leben nehmen

Der Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft den Jungen an besagtem Wochenende mit einem Küchenmesser im Schlaf getötet haben. Der 47-Jährige hatte am ersten Prozesstag ausgesagt, er habe große Angst verspürt, als das Kind schlief. Er habe demnach befürchtet, dass der Junge drogensüchtig werde und im Gefängnis landen würde. Nach der Tat habe er versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. Möglicherweise könnte bei dem Mann eine psychische Erkrankung eine Rolle spielen. So soll er sich mehrere Jahre in psychologischer Behandlung befunden haben. Die 34-jährige Ex-Ehefrau erklärte allerdings vor Gericht, dass der Mann nach eigenen Angaben eine psychische Krankheit vorgetäuscht habe, um Frührente beantragen zu können.

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