Oster-Urlaub in Niedersachsen mit negativem Corona-Test?
Ursprünglich gab es Überlegungen, die Ostfriesischen Inseln an Ostern für Urlauber mit negativem Corona-Test zu öffnen. Nun soll der Tourismus niedersachsenweit vor Ostern möglich gemacht werden.
Diese Forderung ist das Ergebnis einer Online-Konferenz zwischen ostfriesische Landräten, Vertretern der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHK) und des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Nur allein die Inseln zu öffnen, wäre ungerecht, sagte Aurichs Landrat Olaf Meinen (parteilos). Sein Kollege Sven Ambrosy (SPD) aus dem Landkreis Friesland schlägt vor, eine ähnliche Test-Strategie wie bei Senioren- und Pflegeheimen zu fahren. Fährbetreiber könnten an den Ablegestellen testen und kontrollieren. Auf dem Festland müssen die Urlauber den Vermietern negative Abstriche vorlegen. Die Landräte wollen nun das Gespräch mit der Landesregierung suchen.
Sind Speicheltests Mittel der Wahl?
Die Idee, zumindest die Inseln zu öffnen, hatte Dehoga-Landesvize Birgit Kolb-Binder ins Spiel gebracht. Dabei könnte auf Speicheltests zurückgegriffen werden, die ab März für jedermann erhältlich sein sollen. "Sprechen müssen wir über logistische und juristische Probleme", sagte Kolb-Binder, die selbst mehrere Hotels auf Langeoog betreibt. Heiger Scholz, Leiter des niedersächsischen Corona-Krisenstabs, hatte das eine "interessante Idee" genannt.
Weil: Zu früh, um sich festzulegen
Stephan Weil (SPD) äußerte sich bei dem Thema in der vergangenen Woche verhalten. "So gerne ich den an einer Reise Interessierten und dem Beherbergungsgewerbe Orientierung geben würde - definitive Aussagen sind leider noch nicht möglich", sagte Niedersachsens Ministerpräsident. Er halte es für verfrüht, sich beim Thema Osterurlaub festzulegen. Es sei noch nicht abzusehen, wie schnell und wie intensiv sich die Virusmutationen verbreiten werden.
Schwierige Lage für Insel-Betriebe
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostfriesland weist in dieser Diskussion darauf hin, dass der Osterurlaub für die Betriebe überlebenswichtig sei. Die Zeit dränge, denn die Insulaner müssen in den kommenden 14 Tagen Saisonkräfte aus dem Ausland rekrutieren. Wenn die Betriebe nicht bald öffneten, drohe rund der Hälfte das Aus, warnt die IHK. Das gelte auch für die Betriebe auf dem Festland. Und dort ist ein auf negativen Corona-Tests basierendes Öffnungskonzept schwieriger umsetzbar. Man könne keinen Zaun um die Orte ziehen, sagt Jens Lutz. Er ist Vorsitzender des Dehoga Harz. Zudem sei unklar, wie viele Urlauber tatsächlich kämen. Und, fragt Lutz: Was wäre, wenn plötzlich die Infektionszahlen wieder in die Höhe schießen?
