Aus für Krankenhaus: 2.500 Menschen demonstrieren in Norden
Rund 2.500 Menschen haben am Samstag in Norden gegen die geplante baldige Krankenhaus-Schließung demonstriert. Schon im Juli soll die Klinik in ein Regionales Versorgungszentrum umgewandelt werden.
Das Krankenhaus in Norden im Landkreis Aurich sollte eigentlich bis zur Fertigstellung der neuen Zentralklinik Georgsheil bestehen bleiben - nun aber steht die Schließung direkt bevor, während die Fertigstellung der Zentralklinik erst in fünf Jahren geplant ist. Mit Transparenten, Trillerpfeifen und Megafonen zogen die Demonstrierenden am Samstag durch die Innenstadt. Bürger und Mediziner hatten sich zuvor zu einem Aktionsbündnis für den Erhalt der Klinik zusammengeschlossen und die Demonstration organisiert.
Aktionsbündnis: Weg zur nächsten Klinik ist zu weit
Die Gegnerinnen und Gegner der Pläne lehnen das Regionale Versorgungszentrum ab, weil es aus ihrer Sicht nicht ausreicht. Das Aktionsbündnis fordert eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung in den Bereichen Inneres, Chirurgie und Intensivmedizin. Der Weg zum nächsten Krankenhaus betrage zudem mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 30 Minuten.
Stadt Norden will Schließung gerichtlich prüfen lassen
Das Norder Krankenhaus soll wegen hoher finanzieller Defizite geschlossen werden. Der Vorsitzende des Fördervereins des Krankenhauses, Axel Schönian, machte in einer Rede vor den Demonstrierenden dafür die Führungsetage des Krankenhauses verantwortlich. Die schlechte Situation sei bewusst herbeigeführt worden, etwa durch tiefe Einschnitte beim Personal. Das Aktionsbündnis hat angekündigt, neben der Klage der Stadt gegen den Landkreis Aurich eigene juristische Schritte zu gehen. Die Stadt Norden will die geplante Schließung ihres Krankenhauses noch einmal vor Gericht prüfen lassen. Das hat der Stadtrat Anfang der Woche einstimmig entschieden. Er fordert ein Notfall-Angebot rund um die Uhr und behält sich auch eine Klage gegen den Landkreis Aurich vor.