Niedersachsen braucht mehr Medizinstudienplätze
Die Enquette-Kommission des Landtags legt am Montag ihren Abschlussbericht zur medizinischen Versorgung in Niedersachsen vor. Demnach fehlen landesweit mindestens 200 Studienplätze für Humanmedizin.
Wie die "Nordwest-Zeitung" (NWZ) berichtet, werden dem Gremium zufolge die zusätzlichen Studienplätze benötigt, um dem Hausärzte-Mangel in ländlichen Gegenden entgegenzuwirken. Derzeit gibt es 675 Medizinstudienplätze in Niedersachsen. Der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Marco Trips, hält vor allem die European Medical School (EMS) in Oldenburg für geeignet, mehr Hausärzte für die ländliche Versorgung auszubilden. Das Land müsse die fehlenden Mittel für den Ausbau der EMS bereitstellen, sagte Trips der NWZ.
Deutlich mehr Studienplätze in Oldenburg
Im Oktober hatte die Landesregierung mitgeteilt, weitere Kapazitäten in Oldenburg schaffen zu wollen. Die Zahl der Plätze soll bis 2024 von 80 auf 200 mehr als verdoppelt werden. Der Studiengang hat bislang deutlich weniger Studierende als die beiden Medizin-Unistandorte Göttingen und Hannover.
Massiver Hausärzte-Mangel droht
Trips zufolge läuft Niedersachsen auf einen dramatischen Hausärzte-Mangel zu. Laut Prognosen werde die Zahl bis zum Jahr 2035 von jetzt 5.044 auf rund 3.750 sinken, sagte er. Zudem würden viele Ärztinnen nachrücken, denen auch Familie und Freizeit wichtig ist. "Wenn mehr Teilzeit gearbeitet wird, brauchen wir aber auch mehr Köpfe", so Trips. Aus seiner Sicht müsse zudem die Verteilung der Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen verbessert werden.
