Amt Neuhaus bei Endlagersuche doch nicht außen vor
Bei der Vorstellung des Zwischenberichts zur Standortsuche für radioaktiven Abfall hatte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) neben Gorleben auch Amt Neuhaus ausgeschlossen. Ein Behördenfehler.
Auf der Karte, auf der die BGE mögliche Regionen für ein Endlager für hochradioaktiven Abfall ausweist, prangte im Bereich der Gemeinde im Landkreis Lüneburg ein weißer Fleck. Demzufolge wäre Amt Neuhaus im ersten Schritt des Auswahlverfahrens ausgeschieden. Der "weiße Fleck" war allerdings der Tatsache geschuldet, dass der BGE beim Zusammenstellen der Karte ein Fehler unterlaufen ist.
Altes Kartenmaterial führte zu blindem Fleck
Für Niedersachsen sei Kartenmaterial aus der Zeit verwendet worden, in der die Gemeinde noch zu Mecklenburg-Vorpommern gehört habe. Denn Amt Neuhaus wurde erst nach dem Ende der innerdeutschen Teilung im Sommer 1993 Niedersachsen zugeordnet. Auf der anderen Seite verwendete die Bundesgesellschaft für Mecklenburg-Vorpommern aktuelle Unterlagen, also ohne Amt Neuhaus. So sei der Bereich offen geblieben.
Politiker sehen Prüfung gelassen entgegen
Die BGE will nun prüfen, ob sich das Tongestein unter Amt Neuhaus grundsätzlich für ein Endlager eignet. Diese Schichten gibt es laut Zwischenbericht allerdings in Niedersachsen auf weit mehr als der halben Landesfläche. Deswegen sehen die Politiker in der Region die Prüfung auch recht gelassen. Bürgermeister Andreas Gehrke (CDU) will die Endlagersuche nun wieder verstärkt verfolgen. Lüneburgs Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer (SPD) nannte den Kartenfehler kurios. Aber es gehe darum, unvoreingenommen einen geeigneten Standort zu finden. Und da wäre nichts Schlimmer, als wenn im Nachhinein der Verdacht bliebe: "Es gab da doch immer diese eine Region, vielleicht wäre die ja perfekt gewesen."
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