Weils SPD steht vor schwieriger Koalitionsbildung
Die Niedersachsen-SPD um den amtierenden Ministerpräsidenten Stephan Weil hat die Landtagswahl deutlich für sich entschieden. Erstmals seit 1998 sind die Sozialdemokraten wieder stärkste Partei im Land - laut vorläufigem Endergebnis mit 36,9 Prozent. Dennoch bedeutet das Wahlergebnis wegen deutlicher Verluste der Grünen das Ende der bisherigen Regierungskoalition. Will die SPD weiter regieren, braucht sie einen oder mehrere neue Regierungspartner. Aber wen? Eine Bilanz zum Wahlausgang ziehen heute, am Tag nach der Wahl, Vertreter der Parteien, die es in den Landtag in Hannover geschafft haben. NDR.de überträgt die Pressekonferenz um 9 Uhr an dieser Stelle live.
Schwierige Koalitionsbildung: Wer mit wem?
Mit dem Ergebnis der Wahl und dem Ende von Rot-Grün beginnt die schwierige Regierungsbildung in Niedersachsen, die sich bereits seit Wochen in Umfragen des NDR angekündigt hatten. Rechnerisch möglich sind eine große Koalition aus SPD und CDU, ein Ampel-Bündnis von SPD, FDP und Grünen sowie eine "Jamaika"-Koalition aus CDU, FDP und Grünen. Diese Optionen gibt es - doch auf Beliebtheit stoßen sie nicht alle. Die FDP lehnt eine Ampel-Koalition strikt ab. Das unterstrich Stefan Birkner, Landes-Chef der Liberalen, am Abend der Wahl erneut. Die Grünen ließen ihre Haltung zu einer "Jamaika"-Koalition am Wahlabend zunächst offen. Wahlsieger Weil kündigte an, er wolle mit allen Landtagsparteien sprechen - außer mit der AfD.
CDU mit historischer Niederlage
Für die CDU war es ein bitterer Wahlsonntag. Die Partei um den Spitzenkandidaten Bernd Althusmann fuhr mit 33,6 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1959 ein, obwohl sie in Umfragen lange vorn gelegen hatte.
Die Sitzverteilung im neuen Niedersächsischen Landtag sieht mit Überhang- und Ausgleichsmandaten wie folgt aus: CDU 50 (2013: 54), SPD 55 (49), Grüne 12 (20), FDP 11 (14) und die AfD 9 (0). Rot-Grün kommt damit auf 67 Mandate. Die absolute Mehrheit liegt bei 69 Mandaten.
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