NiedersachsenTREND: SPD und CDU liegen Kopf an Kopf
Zweieinhalb Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen steigt die Zustimmung für die SPD im Land weiter - während die CDU um Spitzenkandidat Bernd Althusmann erneut Prozentpunkte verliert. Beide Parteien sind damit fast gleich auf. Das ist das Ergebnis einer dritten repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Konkret würden 35 Prozent der Niedersachsen für die Christdemokraten stimmen, bei der zweiten Erhebung vor drei Wochen waren es noch 2 Prozentpunkte mehr. Zwar bliebe die CDU damit weiterhin stärkste Partei im Land, doch ihr Vorsprung schmilzt. Die SPD kommt in der Umfrage auf 34 Prozent, ein Zugewinn von 2 Prozentpunkten. Die Grünen verlieren einen Prozentpunkt und bekommen 9 Prozent, die FDP gewinnt 2 Prozentpunkte dazu und kommt auf 8 Prozent. Für die AfD stimmen nur noch 6 Prozent, die Linke bleibt bei 5 Prozent und wäre im Landtag vertreten.
Zustimmung für SPD-geführte Regierung
Auch bei der aktuellen Umfrage wird deutlich: Die rot-grüne Regierung könnte ihre Arbeit nicht fortsetzen, obwohl die Menschen in Niedersachsen durchaus mit ihr zufrieden sind. Im Vergleich zur letzten NDR Befragung ist die Zustimmung sogar um 5 Prozentpunkte auf 62 Prozent gestiegen. Laut Umfrage wünschen sich 53 Prozent der Befragten eine SPD-geführte Landesregierung, im August waren es noch 6 Prozentpunkte weniger. Mit der Regierungsarbeit der SPD sind 51 Prozent zufrieden, 4 Prozentpunkte weniger als vor drei Wochen. In dieser Frage konnten die Grünen deutlich zulegen: Sie gewinnen 10 Prozentpunkte hinzu und landen bei 43 Prozent. Die Zustimmung für eine Regierung unter Führung der CDU liegt bei 38 Prozent, 3 Prozentpunkte weniger als vor drei Wochen. Für ein schwarz-gelbes Regierungsbündnis, das bis 2013 das Land regiert hatte, würde es nicht reichen.
Koalitionsbildung wird schwierig
Es bleibt also dabei: Eine Koalitionsbildung nach dem 15. Oktober könnte extrem schwierig werden. Bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen wäre neben einer Großen Koalition, die für SPD und CDU nach eigenen Aussagen aber nicht zur Debatte steht, unter Führung der CDU ein "Jamaika"-Bündnis (CDU-Grüne-FDP) rechnerisch möglich. Eine solche Koalition stößt derzeit aber bei keiner dieser Parteien auf große Zustimmung. Mit der SPD an der Spitze wäre auch eine Ampel-Koalition (SPD-Grüne-FDP) möglich.
Weil weiterhin vor Althusmann
Könnten sich die Niedersachsen per Direktwahl für einen Ministerpräsidenten entscheiden, würde der amtierende Regierungschef Stephan Weil (SPD) weiterhin das Rennen machen. Er kommt laut aktueller Umfrage auf 48 Prozent. Für seinen Konkurrenten und CDU-Spitzenkandidaten Bernd Althusmann stimmten 25 Prozent. Beide Politiker legen in der Gunst der Befragten je einen Prozentpunkt zu.
CDU verliert an Zustimmung
Die CDU verliert damit bereits in der zweiten vom NDR beauftragten Umfrage in Folge an Zustimmung. Während die CDU bei der ersten Erhebung im August, unmittelbar nach dem Verlust der rot-grünen Einstimmen-Mehrheit im Landtag durch den Übertritt einer Grünen-Abgeordneten zur CDU, noch auf 40 Prozent kam, hatte sie bis zur zweiten Erhebung 3 Prozentpunkte eingebüßt. Die Anzahl der Stimmen für die Sozialdemokraten um Ministerpräsident Weil blieb stabil bei 32 Prozent.
Der Bund ist nicht Niedersachsen
Bei der Bundestagswahl am Sonntag sahen die Ergebnisse aus Niedersachsen für den Bund ein wenig anders aus: Die Menschen hier stimmten mit 34,9 Prozent für die CDU und mit 27,4 Prozent für die Sozialdemokraten ab.
Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte im Auftrag des NDR vom 26. September bis 27. September insgesamt 1.004 zufällig ausgesuchte, wahlberechtigte Personen ab 18 Jahren in Niedersachsen. Die Fehlertoleranz beträgt zwischen 1,4 Prozentpunkten (bei 5 Prozent Anteilswert) und 3,1 Prozentpunkten (bei 50 Prozent Anteilswert).