"Z"-Symbol: Polizei ermittelt gegen Familie aus Rinteln
Eine Familie aus Rinteln soll mit dem "Z"-Symbol ihre Zustimmung zum russischen Angriff auf die Ukraine ausgedrückt haben. In Hildesheim wurden derweil Autos Geflüchteter mit dem Symbol beschmiert.
Die Polizei hat ein Strafverfahren gegen die Familie aus Rinteln im Landkreis Schaumburg eingeleitet, weil auf ihrem Fahrzeug das "Z" und eine russische Flagge klebten. "Der Staatsschutz der Polizei wurde eingeschaltet", teilte die Polizei am Dienstag mit. Sowohl ein 52-jähriges Familienmitglied als auch dessen 31-jähriger Sohn beleidigten den Angaben zufolge die Polizeibeamten, als sie die beiden auf das Symbol ansprachen und die Daten der Beschuldigten aufnahmen. Gegen beide wurden weitere Strafverfahren eingeleitet.
Unbekannte beschmieren Autos von Geflüchteten
Im Landkreis Hildesheim ermittelt die Polizei derweil gegen Unbekannte, die das "Z" auf Autos von Menschen geschmiert haben, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. Betroffen seien eine 24-jährige Frau und ein 63-jähriger Mann, die mit weiteren Menschen aus der Ukraine in einem ehemaligen Seniorenzentrum in Söhlde untergebracht seien, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Autos der Betroffenen haben ukrainische Kennzeichen. Das "Z" wurde demnach auf die Windschutzscheiben geschmiert.
Symbol der Zustimmung zum Krieg
Seit Beginn des Angriffskrieges ist auf russischen Panzern und Uniformen häufig ein weißes "Z" zu sehen. Wofür das "Z" genau steht, ist unklar. Trotzdem ist das Zeichen zum Symbol für die Zustimmung zum Angriff Russlands auf die Ukraine geworden. Es wird auch außerhalb des Kriegsgebietes auf Gebäuden, an Autos oder an der Kleidung gezeigt. Eine Theorie besagt, dass es sich bei dem "Z" um den Anfangsbuchstaben des Wortes "Zapad" ("Westen") handeln könnte. Gemeint sein könnte die Bewegungsrichtung der Truppen oder, dass es sich um Panzer aus westlichen Landesteilen handelt. Eine andere Erklärung lautet, dass das "Z" für "Za Pobedu" - "Für den Sieg" steht. Andere sehen im "Z" eine Anspielung auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dessen Familienname in vielen Sprachen mit einem "Z" transkribiert wird.
Pistorius: Das öffentliche Tragen des "Z"-Symbols ist eine Straftat

Ende vergangener Woche hatte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) mitgeteilt, dass das öffentliche Tragen des Kriegssymbols "Z" eine Straftat darstelle. Die niedersächsische Polizei sei angehalten, bei jedem Vorkommnis genau zu prüfen, ob mit der Präsentation des "Z" ein strafrechtlich relevanter Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg besteht. Im Falle eines begründeten Verdachts sollen die Beamten die betroffenen Personen konsequent verfolgen, teilte Pistorius am Freitag mit. Wer das "Z" öffentlich zeige, um seine Unterstützung für den Angriffskriegs Putins auf die Ukraine auszudrücken, dem drohten Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. Neben Niedersachsen haben auch die Bundesländer Bayern, Bremen und Berlin angekündigt, das Tragen des Symbols zu ahnden. Nordrhein-Westfalen hat diesbezüglich eine Prüfung angekündigt.
