Weitere Frau getötet? Schon Verurteilter steht erneut vor Gericht
Vor sechs Jahren wurden innerhalb weniger Monate zwei Frauen getötet - womöglich vom selben Täter. Nun beginnt in Hannover der Prozess gegen einen Mann, der bereits wegen Totschlags verurteilt wurde.
Der heute 30-Jährige war im Jahr 2018 vom Landgericht Hannover wegen Totschlags einer 16-jährigen Schülerin zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Jetzt beginnt gegen ihn erneut ein Prozess: Wenige Wochen vor dem gewaltsamen Tod der Schülerin war - ebenfalls in Barsinghausen - eine 55-Jährige tot in einem Graben gefunden worden. Schon damals wurde der Mann verdächtigt, man konnte ihm die Tat aber nicht nachweisen, sagt die Staatsanwaltschaft. Nun wurden die DNA-Spuren von damals mit einer neuen Methode erneut untersucht. Dass der Mann die Tat begangen habe, sei danach sehr wahrscheinlich.
Hat der Mann erneut spontan getötet?
Die Anklage lautet auf Totschlag. Der Mann habe sich spontan zu der Tat entschieden und die ihm unbekannte Frau getötet, so der Vorwurf. Laut Anklage habe er massive Gewalt gegen ihren Kopf und Hals ausgeübt und die Frau auch gewürgt. Als sie tot oder zumindest handlungsunfähig war, soll er sie sexuell missbraucht haben. Sie wurde fast nackt an einem Bachlauf abgelegt, so das Landgericht weiter. Die Staatsanwaltschaft fordert für den Angeklagten die Sicherungsverwahrung - im Anschluss an die Haftstrafe, die der Mann für die Tötung der 16-Jährigen verbüßt.
16-Jährige auf Heimweg getötet
Im Fall der getöteten Schülerin hatten es die Richter 2018 als zweifelsfrei erwiesen angesehen, dass der Mann die 16-Jährige brutal getötet hat. Laut Gericht hatte der Täter das Mädchen erst am Tag des Verbrechens zufällig kennengelernt. Er soll vorgegeben haben, sie nach Hause bringen zu wollen. Auf dem Heimweg soll er die Jugendliche dann durch Tritte und auch durch Schläge mit einem 9,5 Kilogramm schweren Ast umgebracht haben. Belastet hatten den damals 24-Jährigen DNA-Spuren sowie ein Schuhabdruck auf dem Hals des Opfers.
