Umweltschützer contra Umweltschützer

Stadt gegen Landkreis, Greenpeace gegen Naturschutzbund (NABU). In Rinteln streiten sich bereits seit Längerem Parteien, die eigentlich ähnliche Ziele verfolgen. Hintergrund ist die Frage, ob zwei neue Windräder im Wesertal stehen sollen oder nicht. Aufstellen will sie Planet Energy, eine Tochterfirma der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy. Der Landkreis Schaumburg hat die Windräder genehmigt, doch die Stadt Rinteln will nun dagegen klagen. Die Belange des Naturschutzes seien in der Genehmigung nicht ausreichend berücksichtigt worden, sagte Bürgermeister Thomas Priemer (SPD). Das ist ganz im Sinne des NABU, der das Windrad-Projekt von Anfang an stoppen wollte. Denn in der Nähe brütet ein Seeadlerpaar.
NABU wirft Greenpeace Energy Naturzerstörung vor
Dass diese Vögel sich in einem deutschen Mittelgebirge ansiedeln, bezeichnet Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln, als eine kleine Sensation. Für ihn und seine Mitstreiter steht der Schutz der Seeadler im Vordergrund. Und so hängen seit ein paar Tagen ungewöhnliche Plakate, die Uneingeweihte erst mal stutzig machen: "Greenpeace Energy zerstört Natur und Landschaft", heißt es darauf zum Beispiel. Planet Energy verhalte sich "nicht anders als jeder beliebige Finanzinvestor - mit Rückendeckung von Greenpeace Energy", so Büscher.
Greenpeace Energy: "Schutz der Seeadler gewährleistet"
Greenpeace Energy widerspricht: Alle Aspekte zum Natur- und Vogelschutz seien geprüft worden, so Sprecher Christoph Rasch. Der Schutz der Seeadler sei gewährleistet, das hätten alle Gutachten bestätigt.
