Hildesheim: Marie Wagenknecht kommt, Bischof Janssen weicht
Die Bischof-Janssen-Straße in Hildesheim ist bald Geschichte. Der Ortsrat hat am Mittwoch einer Umbenennung in Marie-Wagenknecht-Straße zugestimmt. Grund für den Schritt sind Vorwürfe sexueller Gewalt.
Bei der Frage nach dem neuen Namen setzte sich der Marie-Wagenknecht- gegenüber dem Oskar-Schindler-Vorschlag durch. Wagenknecht war Kommunalpolitikerin, eine der Gründerinnen der Hildesheimer Arbeiterwohlfahrt und von 1922 bis 1933 deren Vorsitzende. Bis die neuen Straßenschilder hängen, werden einige Wochen vergehen, sagte ein Stadtsprecher am Mittwochabend.
Hildesheims Bischof Wilmer zeigt Verständnis
Der 1988 verstorbene Bischof Heinrich Maria Janssen steht im Verdacht, während seiner Amtszeit sexuellen Missbrauch in seiner Kirche wissentlich geduldet und die Täter gedeckt zu haben. Das Bistum hatte Janssens Amtszeit von externen Experten aufarbeiten lassen. Vorwürfe, nach denen sich Janssen selbst an Kindern vergangen haben soll, konnten die Gutachter in der Studie von 2021 weder belegen noch entkräften. Mindestens zwei Männer haben in den vergangenen sieben Jahren angegeben, Opfer sexueller Übergriffe von Bischof Janssen gewesen zu sein. "Ich kann das verstehen und hatte damit gerechnet, dass es so kommt", sagte Hildesheims aktueller Bischof Heiner Wilmer zur Entscheidung.
