Hannover Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) besichtigt eine Baustelle in Ahlem. © NDR Foto: Marie Gottschalk

Hannover: Südstollen in Ahlem zur Hälfte aufgefüllt

Stand: 03.11.2022 15:25 Uhr

Im Hannover-Ahlem müssen unterirdische Stollen aufgefüllt werden - die Straßen und Gebäude darüber sind nicht mehr sicher. Die Arbeiten gehen voran: Der südliche Asphaltstollen ist zur Hälfte gefüllt.

In den einsturzgefährdeten Südstollen seien bisher 21.000 Tonnen Baumaterial gefüllt worden, hieß es am Donnerstag von der Stadt. Etwa die gleiche Menge komme noch einmal hinzu. Dazu bohrt schweres Gerät etwa 30 Meter tief in den Boden. Anwohnerinnen und Anwohner rund um die Baustelle an der Heisterbergallee und der Straße Am Asphaltberge werden noch einige Zeit von Baulärm begleitet werden.

Oberbürgermeister Onay: Belastung für Anwohner

Das sei eine Belastung, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) am Donnerstag vor Ort. Damit gehe auch eine gewisse Emotionalität einher. Doch es sei auch "ein gutes Gefühl, dass der Boden unter den Füßen endlich sicherer wird". Spätestens im März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten sind nötig, um den darunter liegenden Stollen zu stabilisieren.

Ab April beginnen noch aufwendigere Arbeiten

Auf einer Straßenkarte des Stadtteils Hannover-Ahlem sind Nordstollen (gelb), Mittelstollen (blau) und Südstollen (violett) eingezeichnet. © LHH
Der violett eingezeichnete Bereich zeigt die Ausmaße des Südstollens. In Gelb ist der Nordstollen zu sehen und in Blau der Mittelstollen.

Mit dem Südstollen ist es aber nicht getan. Auch der mittlere Teil des Stollens muss stabilisiert werden. Der Nordstollen muss zuvor noch mit entsprechendem Gerät erkundet werden. Einige Häuser im Umkreis sind bereits einsturzgefährdet; die Bewohner mussten raus. Diese Arbeiten gelten als wesentlich aufwendiger als die Baustelle am Südstollen. Sie sollen im April 2023 starten.

Nordstollen hat Priorität für Stadt

Der Leiter der Bauordnung der Stadt Hannover, Simon Biederbeck, sieht beim Nordstollen höchste Priorität: "Besonders wichtig ist uns, dass wir versuchen, als erstes den Bereich zu stabilisieren, wo die Häuser geräumt werden mussten - weil das eine sehr belastende Situation ist für die Menschen. Das Problem wollen wir so schnell es geht lösen." Die Verantwortlichen sagen, alles laufe momentan nach Plan. Die Kosten werden weiterhin auf 30 bis 36 Millionen Euro geschätzt.

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