Eine Hütte steht auf einem Campingplatz. © dpa-Bildfunk Foto: Guido Kirchner

Fall Lügde: Ermittlungen wegen möglicher Falschaussagen?

Stand: 06.05.2022 11:45 Uhr

Im Missbrauchsskandal Lügde könnte jetzt doch noch einmal gegen zwei Polizisten ermittelt werden - und zwar wegen mutmaßlicher Falschaussagen im Untersuchungsausschuss des Landtages.

Nach Informationen des WDR geht es dabei erneut um einen Koffer mit DVDs, der bei der Polizei in Detmold (Nordrhein-Westfalen) verschwunden war. Ein junger Polizei-Anwärter hatte angegeben, sich nicht zu erinnern, wer ihn mit der Durchsicht der Daten beauftragt hatte. Sein Tutor sagte, es nicht gewesen zu sein. Jetzt muss das Justizministerium in Nordrhein-Westfalen entscheiden, ob die Staatsanwaltschaft gegen die beiden wegen Falschaussage ermittelt.

Schwere Pannen bei Ermittlungen und in Jugendämtern

In Lügde im Landkreis Lippe (Nordrhein-Westfalen) an der Grenze zu Niedersachsen waren zahlreiche Kinder Opfer von sexueller Gewalt auf einem Campingplatz geworden. Hinweise auf sexuellen Missbrauch hatte es bereits seit mehreren Jahren gegeben. Im Zuge der Ermittlungen war es zu schweren Pannen gekommen - auch dem Jugendamt des Landkreises Hameln-Pyrmont wurden schwere Versäumnisse angekreidet, weil es Pflegekinder in die Obhut des Hauptverdächtigen gegeben hatte.

Die beiden Haupttäter wurden 2019 vom Landgericht Detmold zu 13 beziehungsweise 12 Jahren Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

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Der Angeklagte Andreas V. steht im Gerichtssaal und hält sich einen Aktenordner vor das Gesicht, daneben steht der Angeklagte Mario S. © dpa - Bildfunk Foto: Bernd Thissen

Lügde: Hohe Haftstrafen für "abscheuliche Taten"

Im Fall Lügde sind die beiden Angeklagten Andreas V. und Mario S. zu 13 beziehungsweise 12 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem wurde für beide die Sicherungsverwahrung angeordnet. (04.09.2019) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 06.05.2022 | 15:00 Uhr

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