Beziehung mit Neonazi? Polizistin wird überprüft
Weil eine Polizistin in Hannover mit einem mutmaßlich rechtsextremen Mann eine Beziehung führen soll, hat sich das Innenministerium eingeschaltet. Polizeidirektion und -behörde prüfen den Fall.
Sollte sich der Verdacht eines Fehlverhaltens bestätigen, werde sofort ein dienst- und gegebenenfalls auch strafrechtliches Verfahren eingeleitet, teilte das Ministerium am Freitag dem NDR in Niedersachsen mit. Der dienstliche Instagram-Account der Beamtin, die diesen im Rahmen der polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit betrieb, wurde mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres gesperrt, hieß es.
Ministerium: Verdacht wird konsequent nachgegangen
Das Innenministerium verwies darauf, dass der Beruf der Polizistin und des Polizisten in der Polizei Niedersachsen unmittelbar von der Beachtung und Wahrung der Grundrechte geprägt sei. Rechtsextremismus habe in keiner Form Platz in der niedersächsischen Polizei. "Jedem Verdacht einer möglichen extremistischen Gesinnung wird sofort konsequent nachgegangen", teilte die Behörde mit.
Grüne Jugend macht Fall öffentlich
Das Innenministerium gab an, von der vermeintlichen Lebenspartnerschaft am Donnerstag erfahren zu haben. Die Jugendorganisation der Grünen in Niedersachsen hatte den Fall am Freitag per Mitteilung an die Presse öffentlich gemacht und Innenminister Boris Pistorius (SPD) zu einer umgehenden Prüfung aufgefordert. Aufgedeckt worden sei der Fall durch das Recherche-Kollektiv Ostwestfalen, teilte die Grüne Jugend mit. Demnach soll es sich bei dem vermeintlichen Lebenspartner der Kommissarin aus Hannover um einen Mann handeln, der "gute Kontakte" zu führenden Neonazis aus den verbotenen Organisationen "Blood and Honour" und "Combat 18" pflegt.