Wasser stinkt: Papierfabrik in Herzberg verunreinigt Flüsse
Seit Wochen beklagen sich Anwohnende in Herzberg am Harz (Landkreis Göttingen) über schaumiges und stinkendes Wasser in den Flüssen Sieber und dMühlengraben. Nun ist der Verursacher gefunden.
Eine Papierfabrik hat eingeräumt, dafür verantwortlich zu sein. Grund seien Probleme mit der Kläranlage des Unternehmens. Diese könne wegen extremer Hitze und wenig Regen nicht richtig arbeiten, sagte eine Sprecherin dem NDR in Niedersachsen. Das Abwasser des Unternehmens wird den Angaben zufolge nicht mit Chemikalien, sondern durch lebende Mikroorganismen gereinigt. Wenn es zu heiß ist, funktioniere das nicht mehr so gut, so die Sprecherin. Die Mikroorganismen müssten sich nun regenerieren - und das dauere. Wie lange, kann das Unternehmen nicht abschätzen.
Erweiterung der Kläranlage bis Oktober
Die Papierfabrik hat nach eigenen Angaben mittlerweile die Produktion gedrosselt. Zugleich soll die Kläranlage bis zum Herbst erweitert werden: Bereits im Juni sei damit begonnen worden, sagte die Sprecherin. Zusätzliche Technik werde im Oktober installiert. Darüber hinaus habe die Firma kurzfristig einen Kühlturm angemietet, um die Temperatur im Flüsschen Sieber unter Kontrolle zu halten.
Bürgermeister: Trinkwasser ist nicht betroffen
Den Herzberger Bürgermeister Christopher Wagner (SPD) hatten in den vergangenen Wochen nahezu täglich Beschwerden von Einwohnern und Gästen der Stadt erhalten und darauf hingewiesen, dass an einer dauerhaften Lösung gearbeitet werde. Wagner betonte, wie auch die Papierfabrik, dass das Trinkwasser nicht betroffen sei. Umweltschützer hatten zuvor gewarnt, dass dies auch in Gefahr sei.