Stand: 21.02.2017 17:25 Uhr

VW-Mitarbeiter erhalten 2.900 Euro Prämie

Im Streit um die Umsetzung des Zukunftspaktes bei Volkswagen haben sich Vorstand und Betriebsrat geeinigt. Wie ein VW-Sprecher sagte, seien einige Streitpunkte bereits in der vergangenen Woche beigelegt worden. Er bestätigte damit Aussagen von Betriebsratschef Bernd Osterloh. Laut einem Sprecher sagte Osterloh am Dienstag auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg, dass die Auflösung der dritten Schicht an einer Montagelinie vom Tisch sei. Auch der interne Arbeitsmarkt solle nun doch nicht mehr blockiert werden. Markenchef Diess betonte bei der Betriebsversammlung laut Mitteilung, VW müsse den "Zukunftspakt" schnell und konsequent umsetzen. 2017 "wird ein gutes, aber auch anstrengendes Jahr", sagte er vor der Belegschaft.

Fertigung von Batterriezellen in Salzgitter

Der Zukunftspakt soll als Spar- und Umbauprogramm die renditeschwache Kernmarke VW profitabler machen und gleichzeitig Milliarden für neue Geschäftsfelder bereitstellen. Bis zu 30.000 Stellen sollen bis 2020 wegfallen, 23.000 davon in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2025 allerdings ausgeschlossen. Zugleich sollen 9.000 Stellen in Zukunftsbereichen geschaffen werden, etwa für Software-Entwickler. Betriebsratschef Osterloh, der auch Aufsichtsratsmitglied ist, bekräftigte am Dienstag zudem, dass die Massenfertigung von Batteriezellen im Werk Salzgitter weiter geprüft werde. "Soweit dies wirtschaftlich tragbar ist", ergänzte er. Bisher werden Batteriezellen als wichtige Komponente vor allem in Asien produziert.

Mitarbeiter erhalten Erfolgsbeteiligung

VW verkündete am Dienstag nach Informationen der dpa zudem, dass die 120.000 VW-Mitarbeiter im Haustarif trotz der Milliarden-Kosten für den Dieselskandal eine Erfolgsbeteiligung von voraussichtlich rund 2.900 Euro bekommen. Im vergangenen Jahr hatten die Mitarbeiter eine Prämie von 3.950 Euro bekommen. Am Freitag will der Aufsichtsrat vermutlich über eine Reform des Vergütungssystems beraten. Hohe Vorstandsgehälter bei VW hatten zuletzt erneut für Kritik gesorgt. Am Montag wurde unterdessen bekannt, dass der frühere VW-Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch, den der Untersuchungsausschuss des Bundestages zum Abgas-Skandal befragen will, über seinen Anwalt erklären ließ, dass er definitiv und endgültig nicht als Zeuge zur Verfügung stehen werde. Als Österreicher ist er dazu auch nicht verpflichtet.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 21.02.2017 | 14:30 Uhr

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