Geflüchtete aus Afghanistan: Erste Station Friedland
Die ersten Geflüchteten aus Afghanistan sind auf dem Flughafen Hannover gelandet. Nach Registrierung und medizinischer Behandlung fahren Busse die Menschen in die Erstaufnahmeeinrichtung Friedland.
Dort stehen nach Angaben von Andrea Beck von der Landesaufnahmebehörde 450 Betten für die ehemaligen Ortskräfte und ihre Angehörigen bereit. Von dort aus werden sie in Kürze in den Kommunen untergebracht. Unter anderem haben sich Braunschweig und Wolfsburg bereit erklärt, Menschen aus Afghanistan aufzunehmen. Etwa 50 Personen könnten derzeit in den dezentralen Standorten für Geflüchtete untergebracht werden, sagte die Sozialdezernentin der Stadt, Christine Arbogast. In den kommenden Monaten sollen es dann bis zu 500 Menschen werden, nachdem das Land die Verteilquoten erhöht hat.
Arbogast fordert mehr Geld vom Land
Braunschweigs Sozialdezernentin Arbogast forderte das Land auf, den Kommunen im Gegenzug mehr Geld bereitzustellen. Die Arbeit gehe über die Unterbringung deutlich hinaus. "Wir versorgen die Menschen, indem wir sie sozialpädagogisch betreuen, indem wir die ehrenamtliche Arbeit koordinieren. Und da haben wir zusätzliche Aufwendungen", so Arbogast. Arbogast hat zudem alle 40 Kommunen des Bündnisses "Sichere Häfen" aufgerufen, mehr Kapazitäten zu schaffen - darunter Wolfsburg, Northeim, Einbeck und die Landkreise Helmstedt und Göttingen.
Landkreise können kurzfristig reagieren
Auch in anderen Landesteilen könnten Geflüchtete zeitnah untergebracht werden. In den Landkreisen Heidekreis, Uelzen, Harburg und Lüneburg seien die Kommunen in der Lage, zügig zu reagieren, teilten die Kreissprecher auf NDR Anfrage mit. Im Ankunftszentrum in Bad Fallingbostel im Heidekreis bereitet man sich nach Auskunft von Innenminister Boris Pistorius (SPD) ebenfalls auf die Aufnahme von Geflüchteten vor. Bis Mitte August wurden laut Innenministerium in Niedersachsen bereits 36 Ortskräfte mit 151 Angehörigen aufgenommen.
Optimismus im Raum Hannover
Die Stadt Hannover prüft derzeit, wo geflüchtete Menschen untergebracht werden könnten. Die Unterkünfte seien gut ausgelastet, sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag. Sollten die Zahlen kurzfristig ansteigen, werde die Stadt das Schulzentrum Ahlem als Reservequartier in der Hinterhand haben. Die Stadt Garbsen prüft nach eigenen Angaben aktuell bestehende Unterkünfte auf ihre Tauglichkeit. In Alfeld (Landkreis Hildesheim) versicherte Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD), man könne schnell humanitäre Hilfe leisten, weil die Stadt auf ein gut funktionierendes Netzwerk zurückgreifen könne. Hamelns Stadtsprecher Thomas Wahmes sagte, auch seine Stadt sei gut auf die Ankunft neuer Flüchtlinge eingestellt.
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