Niedersachsens Landwirte bauen deutlich mehr Sonnenblumen an
Der Anbau von Sonnenblumen wird auch in Niedersachsen beliebter. Das liegt unter anderem am angespannten Öl-Markt: Die Ukraine konnte wegen des Krieges monatelang kein Sonnenblumenöl exportieren.
In ganz Deutschland habe sich die Anbaufläche für Sonnenblumen im laufenden Jahr auf 85.300 Hektar mehr als verdoppelt, hieß es vom Statistischen Bundesamt. Auch in Niedersachsen wird mehr angebaut: "Betriebe haben im Frühjahr vermehrt Sonnenblumen ausgesät, die jetzt als Schnittblumen veräußert und deren Körner im September geerntet werden", berichtete der Landvolk-Pressedienst am Montag.
Deutschland weitgehend unbedeutend für Anbau
Allerdings bleibe die Marktlage für Sonnenblumenöl und Saatgut turbulent. Der Grund: In der Ukraine werden bezogen auf die Fläche die meisten Sonnenblumen weltweit angebaut. Wegen des Krieges konnte monatelang nichts exportiert werden. Im europaweiten Vergleich ist Deutschland mit einem Anteil von 0,5 Prozent noch immer ein kleiner Produzent, wie es vom Statistischen Bundesamt weiter hieß. Die Nachfrage in Deutschland könne nicht über regionalen Anbau gedeckt werden.
Landwirt im Landkreis Helmstedt: Von 8 auf 35 Hektar
Wilhelm Behn aus dem Landkreis Helmstedt nutzt Sonnenblumen in der Fruchtfolge zwischen zwei "Weizenjahren", wie das Landvolk weiter berichtete. Behn erhöhte die Anbaufläche in diesem Jahr von 8 auf 35 Hektar. Die vergleichsweise anspruchslose Pflanze könne Feuchtigkeit gut im Stängel speichern und habe deshalb auch in Trockenzeiten ein gutes Auskommen, erklärte der Landwirt. Er setze bei der Vermarktung der Sonnenblumenkörner auf einen geschlossenen Kreislauf: "Wir reinigen die Körner und geben sie in unsere hofeigene Ölmühle. Im Frühjahr haben wir sehr gute Erlöse erzielt", so Behn. Er sei aktuell dabei, Verträge mit der Gastronomie und dem Lebensmittel-Einzelhandel auszuweiten.