Corona: Betrüger wollen Hilfen ergaunern

Die Kriminalität macht auch in der Corona-Krise keine Pause. Im Gegenteil: Die staatlichen Soforthilfen für notleidende Betriebe sind auch für Betrüger verlockend. Das berichtet NDR Niedersachsen.
Manchmal sind es nur Missverständnisse ...
Rund zehnmal am Tag fallen den Experten der N-Bank aktuell Ungereimtheiten in den Anträgen für die Corona-Soforthilfen auf. Oft seien es Missverständnisse, die zu Fehlern in den Anträgen führen, sagt N-Bank Sprecher Bernd Pütz. So wie bei einem Gastwirt, der für sein Restaurant, sein Hotel und seinen Tanzsaal jeweils Zuschüsse beantragt hatte, dem aber nur einmal Hilfe zusteht.
... und manchmal steckt dahinter ein Betrugsversuch
In einzelnen Fällen steckt aber auch der Versuch dahinter, zu betrügen. Zumeist seien das Solo-Selbstständige oder kleine Unternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten gewesen, sagt Pütz. Die N-Bank meldet das dann an die zuständigen Staatsanwaltschaften. Die Behörden gehen aktuell landesweit rund 200 Verdachtsfällen nach.
Bisher 126.000 Anträge bewilligt
Stutzig werden die N-Bank-Mitarbeiter zum Beispiel, wenn die IBAN fürs Bankkonto und die Adresse nicht zusammenpassen. Oder wenn Konten osteuropäischer Banken angegeben werden. Unabhängig von den aktuellen Fällen werden wir aber grundsätzlich etwa fünf Prozent aller Anträge nachträglich noch einmal genau überprüfen, sagt N-Bank Sprecher Pütz. Nach seinen Angaben hat die Förderbank bislang rund 126.000 Anträge mit einem Volumen von gut 818 Millionen Euro bewilligt. Fast 90 Prozent davon gingen an Solo-Selbstständige und kleine Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten.
