Der Hinweis "Wasserstoff" ist an einem Rohr angebracht. © picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod Foto: Bernd Weißbrod

Bund und Land investieren Milliarden in Wasserstoff-Projekte

Stand: 31.08.2022 10:39 Uhr

Wasserstoff ist Energieträger der Zukunft: Er ist eine saubere Alternative zu Öl und Gas und lässt sich zudem problemlos lagern. Bund und Land fördern jetzt zwölf Wasserstoff-Projekte in Niedersachsen.

Insgesamt sollen 2,3 Milliarden Euro in die Projekte fließen. Der Bund stellt 1,6 Milliarden Euro an Fördergeld bereit, das Land soll rund 700 Millionen Euro beisteuern. Die benötigte Finanzierung brachte die Landesregierung am Dienstag auf den Weg, im September muss der Landtag noch darüber abstimmen. Hinzu kommen nach Angaben von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) noch weitere Milliarden von privaten Investoren, sodass insgesamt mindestens sechs Milliarden Euro für Wasserstoffprojekte zur Verfügung stünden.

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Niedersachsen bringt gute Voraussetzungen mit

Ziel ist, dass in Niedersachsen eine nachhaltige grüne Wasserstoffwirtschaft aufgebaut wird. Dabei profitiert das Land überdurchschnittlich von den Fördermitteln des Bundes, denn hier sind die Voraussetzungen für grünen Wasserstoff günstig: Es gibt viel Windkraft und Wasser, auch alte Gasspeicher können künftig genutzt werden.

Landesregierung: Importe auch in Zukunft notwendig

Bei den zwölf Projekten, die gefördert werden, geht es darum, Wasserstoff zu erzeugen, zu speichern, zu transportieren und zu importieren. Denn auch wenn die eigene Herstellung von Wasserstoff vorangetrieben werden soll, wird es nach Angaben der Landesregierung nicht ganz ohne Importe funktionieren. Daher sei es wichtig, dass die derzeit geplanten Terminals zum Import von Flüssigerdgas (LNG) künftig auch für grünes Gas genutzt werden können, hieß es vonseiten der Landesregierung.

Wasserstoff als künftige Säule der Energieversorgung

Grüner Wasserstoff sei eine wesentliche Säule der künftigen Energieversorgung, sagte Weil. Global gesehen biete Wasserstoff die Chance, die Energieversorgung zu stärken und die Abhängigkeit Deutschlands von einzelnen Ländern zu senken. Aus Sicht von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann ist Wasserstoff entscheidend dafür, den wirtschaftlichen Wohlstand im Land zu sichern. Wenn mittelständische und kleine Unternehmen Wasserstoff als Energieträger nutzen könnten, werde Niedersachsen als Wirtschaftsstandort profitieren.

Projekt zur "grünen" Stahlproduktion wird gefördert

Ein Projekt, das mit staatlicher Hilfe gefördert wird, ist beispielsweise das Programm Salcos von der Salzgitter AG. Mithilfe von Wasserstoff sollen die CO2-Emissionen bei der Stahlerzeugung deutlich reduziert werden. Vom Land fließen 300 Millionen Euro in dieses Projekt. Wann der erste grüne Stahl produziert wird, ist derzeit noch unklar. Gerechnet wird mit mindestens drei Jahren.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 31.08.2022 | 10:00 Uhr

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