Stralsund: Suche nach vermissten Geschwistern
Seit Sonnabend gelten die vier Geschwister aus Stralsund als vermisst. Die zwei Jungen und zwei Mädchen werden nun europaweit gesucht.
Wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger ermitteln die Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Anklam gegen den 54-jährigen Vater der vier Kinder. Derzeit spricht alles dafür, dass die Kinder freiwillig mit dem Vater mitgegangen sind und nichts für die Anwendung von Zwang oder Gewalt. Auch die Bundespolizei ist in die Fahndung in Zügen und auf Bahnhöfen eingebunden. Die Handys der Mädchen und Jungen seien ausgeschaltet, sagte eine Polizeisprecherin.
Kinder sollen Verschwinden offenbar vorbereitet haben
Die beiden jüngeren, acht und zehn Jahre alten Kinder leben bei der Mutter in Stralsund. Die beiden älteren, 12 und 15 Jahre, sind in Jugendeinrichtungen in der Hansestadt untergebracht. Der Vater, der auf Rügen einen Bio-Hof betreibt, habe ein Umgangsverbot. Unklar sei noch, wie der Vater Kontakt zu den Kindern aufgenommen hat. Laut Polizei hatten sie Vorbereitungen für ihr Verschwinden getroffen. Der Opel Zafira, nach dem zunächst gefahndet wurde, wurde bei Durchsuchungsmaßnahmen auf Rügen aufgefunden und nicht für die Entziehung genutzt.
Die Kinder seien nicht gefährdet, weil sie offenbar freiwillig mit dem Vater mitgegangen sind, ohne Zwang und Gewalt. Es handele sich also um keine erhebliche Straftat. Deshalb werde nach den Geschwistern nicht mit Fotos gesucht, dies würde einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte darstellen, so die Polizei.
