MV: Vorerst keine neuen Ukraine-Geflüchteten vom Bund
Mecklenburg-Vorpommern bekommt erst einmal keine neuen, ukrainischen Geflüchteten vom Bund zugewiesen. Das erklärte Innenminister Christian Pegel (SPD) nach einer Sitzung des Krisenstabes. Noch rund 1.100 Ukraine-Flüchtlinge in Notunterkünften im Nordosten.
Derzeit sind rund 7.300 ukrainische Schutzsuchende in offiziellen Unterkünften im Land untergebracht. Damit erfüllt Mecklenburg-Vorpommern seinen Anteil gemäß Königsteiner Schlüssel, der die Aufteilung auf die Länder regelt.
Weiterhin Geflüchtete in MV erwartet
Dennoch erwartet das Land am Freitag rund 280 Geflüchtete: Etwa 240 in Rostock und knapp 40 Menschen in Vorpommern-Greifswald. Sie sollen mit privat organisierten Bussen ankommen. Währenddessen steigt die Zahl an ukrainischen Kindern und Jugendlichen in den Schulen im Land weiter, sodass das Bildungsministerium weitere Lehrerstellen für Deutsch als Zweitsprache ausschreiben wird. Am Montag soll, so Innenminister Pegel, die zentrale Erfassungsstelle des Landes in Schwerin-Görries in den Regelbetrieb gehen. Ziel sei es, dort zwischen 50 und 100 Menschen am Tag zu registrieren. Damit wolle man die Ausländerbehörden der Kreise und kreisfreien Städte entlasten, so Pegel.
Geschätzt bis zu 12.000 ukrainische Flüchtlinge in MV
Nach Angaben von Innenminister Christian Pegel (SPD) vom Freitag sind derzeit noch rund 1.100 Flüchtlinge in Notunterkünften wie Sport- und Messehallen untergebracht. Etwa 6.200 wohnen demnach in dauerhaft nutzbaren Unterkünften. Weitere Wohnungen würden hergerichtet. Die Kommunen berichten laut Innenministerium, dass sie von insgesamt etwa 9.000 ukrainischen Kriegsflüchtlingen im Bundesland wissen. Hinzu kommt nach Worten einer Ministeriumssprecherin eine schwer schätzbare Zahl an Menschen, die ohne jegliche Kenntnis der Behörden privat bei Familien, Freunden oder Helfern untergekommen sind. "Unter diesen Prämissen würden wir aktuell für möglich halten, dass sich aktuell insgesamt 10.000 bis 12.000 Personen in MV aufhalten könnten, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind."
Mehr Kinder und Jugendliche nehmen am Unterricht teil
In den Kommunen rücke nun zunehmend die Integration der Ukrainer in den Vordergrund. In den Schulen seien inzwischen rund 660 geflüchtete Kinder und Jugendliche angekommen. Mit einem weiteren Anstieg werde gerechnet. Um genügend Lehrkräfte für den Unterricht für Deutsch als Zweitsprache zu bekommen, würden Lehrer dafür weitergebildet. Auch ukrainische Lehrkräfte könnten eingesetzt werden. Fragen zu Schule, Kita und Arbeitsmarkt würden den Krisenstab am kommenden Mittwoch beschäftigen, so Pegel. In Deutschland kommen derzeit täglich noch gut 5.000 Flüchtlinge aus der Ukraine an, wie Pegel weiter sagte. Zeitweise seien es 10.000 am Tag gewesen.
