MV-Grüne wollen in Land und Bund kooperieren
In Wismar haben sich am Sonnabend die Landesdelegierten von Bündnis90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern getroffen. Die sieben Abgeordneten aus Bundestag sowie Europa- und Landesparlament wollten gemeinsam mit den Delegierten eine Bestandsaufnahme vornehmen und die Ziele für die kommende Legislatur festlegen.
Der letzte Parteitag im Juni war noch digital durchgeführt worden - nun haben sich die 111 Delegierten aus Mecklenburg-Vorpommern wieder persönlich getroffen. Bei dem Treffen galten strikte Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie wie eine Maskenpflicht.
Willen zur Kooperation in Land und Bund
Für die Landesgrünen war der Traum vom Mitregieren schnell vorbei - lange will die Partei darüber aber nicht traurig sein. Die Delegierten bleiben nach eigenen Angaben motiviert und hoffen, dass ihre Fraktion im Landtag nun eine starke Oppositionsrolle einnehmen wird. Diese große Verantwortung spüre die Fraktion bereits, so die Vorsitzende Anne Shepley. Sie übte in ihrer Rede vor allem aber auch Kritik an den bisherigen Koalitionsverhandlungen von SPD und Linken. Ihre Ziele seien unrealistisch und unzureichend, der Linken komme es offenbar nur darauf an mitzuregieren und nicht so sehr darauf, was inhaltlich dabei rauskomme. Vor allem bei Klima und Umweltschutz würden die Verhandler aus ihrer Sicht die Zukunft riskieren.
Grüne Landtagsfraktion plant eigene Anträge
Harald Terpe hält zudem eine Zusammenarbeit mit der neuen Landesregierung aus der Opposition heraus für möglich und plant mit den Grünen auch eigene Anträge ins Parlament zu bringen. Beim Thema Minderheitenrechte ist laut Terpe klar, dass FDP, Grüne und CDU zusammenarbeiten müssen. Schließlich sei nur so das nötige Quorum von 25 Prozent zu erreichen, das unter anderem für Untersuchungsausschüsse nötig ist.
Claudia Müller lobt Stimmung bei Koalitionsgesprächen
Besonders die Rede der Bundestagsabgeordneten Claudia Müller wurde mit Spannung erwartet. Allerdings konnte sie nur wenig über die Koalitionsgespräche in Berlin berichten, denn: "Wer quatscht, fliegt!", so Müller. Die Abgeordnete des Wahlkreises Vorpommern-Rügen/ Vorpommern-Greifswald lobte lediglich die Atmosphäre bei den Gesprächen: "So hart wir uns auch in der Sache auseinandersetzen, der Ton bleibt fair, er bleibt konstruktiv."
Die Grünen hatten bei der Landtagswahl 6,3 Prozent der Stimmen geholt und stellen im neuen Landtag fünf Abgeordnete.
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