Bessere Ausbildung für Lehrer-Seiteneinsteiger
Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf sollen in Mecklenburg-Vorpommern künftig besser auf ihre Arbeit vorbereitet werden. Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) hat die Änderungen am Donnerstag vorgestellt.
Künftig sollen sich Lehrer-Seiteinsteiger drei Monate lang qualifizieren, bevor sie erstmals unterrichten. In dieser Zeit könnten sie theoretisch in Pädagogik und Didaktik geschult werden, so Bildungsministerin Oldenburg. "Das heißt drei Monate Vorbereitung, in der sie einen Arbeitsvertrag mit dem Land schon haben. Einmal werden sie drei Tage theoretischen Unterricht haben und der zweite Teil, dass sie zwei Tage in der Woche dann schon an ihre Schule gehen, in der sie später arbeiten werden. Also dass sie einfach mit ihrer zukünftigen Arbeit ganz sachte und behutsam in Verbindung kommen." Parallel dazu sind auch Praxistage an ihren späteren Einsatzschulen geplant. Eine solche Vor-Qualifizierung soll es von 2023 an zweimal jährlich geben. Im Mai für den Beginn des folgenden Schuljahres und im Oktober für Einstellungen zum Halbjahr. 200 Plätze soll es in diesen Vor-Kursen geben.
Zeit für Fortbildung und Betreuung
Seiteneinsteiger mit einem Masterabschluss, der zu zwei Schulfächern passt, können künftig über eine spezielle Ausbildung mit einem Referendariat ihr Lehramt nachholen. Alle anderen werden kein Lehramt bekommen, sondern die sogenannte Anerkennung ihrer Lehrbefähigung. Das dauert je nach Studien- oder Berufsabschluss mindestens fünf oder sieben Jahre. Auch diesen Ausbildungsweg will Bildungsministerin Oldenburg verbindlicher machen. Eine grundlegende pädagogische Qualifizierung ist sowieso Pflicht - das war sie auch bisher schon - dann folgt eine längere tiefergehende Qualifizierung in vorbestimmten Modulen. Diese wird verpflichtend - ansonsten bekommen Seiteneinsteiger keinen unbefristeten Arbeitsvertrag an ihrer Schule.
GEW: Kritik an zu wenig erlassenen Unterrichtsstunden
Außerdem bekommen Seiteneisteiger und deren Mentoren künftig von Beginn an Unterrichtsstunden erlassen, damit sie Zeit für die Fortbildung und Betreuung gewinnen. Das findet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) allerdings zu dürftig. Eine Stunde pro Woche für die Seiteneinsteiger und die jeweiligen Mentoren an ihrer Schule sind vorgesehen. Das sei zu wenig, kritisiert GEW-Landeschefin Annett Lindner.