Bahnstreik in MV: Diese Verbindungen sind betroffen
Nachdem es am Wochenende bereits zu Streiks und somit zu Zugausfällen im Güterverkehr gekommen ist, bestreikt die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) seit Montag auch den Regional- und Fernverkehr in Mecklenburg-Vorpommern. Auch am Dienstag muss mit Zugausfällen gerechnet werden.
Der bundesweite Bahnstreik hat Auswirkungen auf den Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist bereits der zweite Streik der Lokführer innerhalb von zwei Wochen. Bis Mittwoch, 2 Uhr morgens, soll es deshalb zu erheblichen Einschränkungen im Personenverkehr kommen. Die östlichen Bundesländer stellen laut GDL wie bereits beim Streik vor etwa zwei Wochen Streikschwerpunkte dar. Die Auswirkungen im Fern- und Nahverkehr würden daher deutlich zu spüren sein, hieß es. Nach Angaben der Deutschen Bahn vom Montagnachmittag rollen im Fernverkehr rund 30 Prozent der Züge, im Regional- und S-Bahnverkehr seien es etwa 40 Prozent.
Lage auf den Bahnhöfen im Land entspannt
Trotz des Streiks blieb es auch am Dienstagmorgen weitgehend ruhig auf den Bahnhofen, berichtete die Sprecherin der Bahn. "Uns kommt zu Gute, dass wir frühzeitig über den Streik informiert waren", sagte sie. "So konnten sich auch die Fahrgäste darauf einstellen." Reisende sollten sich auch am Dienstag auf der Internetseite der Deutschen Bahn oder in der DB-Navigator-App über ihre Verbindungen informieren. Dort seien auch die Züge angegeben, die zusätzlich zum Grundangebot fahren, erklärte die Sprecherin.
Auf diesen Strecken in MV kommt es zu Problemen
Nach Angaben der Bahn wurde auf der Linie RE 1 zwischen Rostock und Hamburg ein Ersatzangebot mit Zügen oder Bussen eingerichtet, ebenso auf den Linien RE 3, 4 und 5 sowie auf der Linie RB 23. Für die S-Bahnlinien S1/S2/S3 Warnemünde - Rostock - Schwaan/Laage - Güstrow gelte ein Ersatzfahrplan. Auf den Linien RE7 Stralsund - Greifswald, RB17/18 Wismar - Schwerin - Ludwigslust sowie RB24 - Zinnowitz - Peenemünde und RB25 Velgast - Barth kann nach Angaben der Deutschen Bahn aber weder ein reduzierter Ersatzfahrplan noch ein Busersatzverkehr angeboten werden.
Schon seit Samstagnachmittag bestreikt die Gewerkschaft den Güterverkehr. Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. Allerdings sind auch bei ihnen Einschränkungen in Folge des Streiks möglich. Nicht betroffen vom GDL-Streik sind etwa die Regionalverbindungen zwischen Wismar und Tessin sowie Rostock und Graal-Müritz.
Kein Zug am Bahnhof Neubrandenburg
Nach Angaben eines NDR MV LIVE Reporters, der am Bahnhof Neubrandenburg stand, fuhr dort kein einziger Zug. "Hier fährt gar nichts. Es fährt nichts nach Lübeck, es fährt nichts nach Stettin, es fährt nichts nach Stralsund, nichts nach Berlin. Hier ist ruhender Verkehr." Am Mittag demonstrierten rund 25 Gewerkschafter am Hauptbahnhof Schwerin. "Weil es kein direktes Angebot gab. Es wurde weder eine Zahl genannt, wieviel gezahlt werden soll", sagte Erik Selm, der stellvertretende GdL-Ortsgruppenvorsitzende in Schwerin, NDR MV LIVE.
DB-Angebot einer Corona-Prämie abgelehnt
Mehr Lohn und Schutz der Rente, so die Forderung der Lokführer. Am Wochenende ist in den Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft GDL allerdings etwas Bewegung gekommen. Das Unternehmen hat angeboten, auch über die Forderung nach einer Corona-Prämie in Form einer Einmalzahlung zu verhandeln.
Die GDL hat das Angebot der Deutschen Bahn zu Verhandlungen über eine Corona-Prämie allerdings als "Scheinangebot" zurückgewiesen. Man werde kein vermeintliches, sondern ausschließlich ein konkretes Angebot bewerten, teilte sie am Sonntag in Frankfurt am Main mit. Die Arbeitskämpfe fänden "wie angekündigt" statt.
