Tankrabatt endet: Noch mal volltanken?
Super für 1,70 Euro, Diesel für 1,96 Euro: Mit solchen Preisen wird in wenigen Tagen wohl Schluss sein. Zum 1. September endet der sogenannte Tankrabatt. Was bedeutet dies für die Autofahrer und Autofahrerinnen im Norden?
ADAC, Tankstellen- und Mineralöl-Verbände gehen davon aus, dass Benzin und Diesel zwar deutlich teuer werden, aber nicht auf einen Schlag. Mit einem Preis von um die zwei Euro pro Liter rechnet Herbert Rabl, Pressesprecher des Tankstellen-Interessenverbands, in spätestens zwei Wochen.
Bloß keine Reserve-Kanister abfüllen
Grundsätzlich sollte man den Tank im Auto am besten nicht leer werden lassen, sondern für einen hohen, stabilen Füllstand sorgen und regelmäßig nachtanken. Da sind sich die Experten einig. "Man kann sicherlich jetzt noch einmal volltanken und so ein paar Cent sparen", sagt Christian Hieff vom ADAC Hansa. Er warnt aber davor, Sprit zu bunkern, also Reserve-Kanister zu füllen und zu Hause in der Garage zu lagern. "Das ist gefährlich und auch verboten", sagt Rabl vom Tankstellen-Interessenverband.
Wie steigen die Preise an den Tankstellen?
Wie schnell die Preise steigen, hängt auch davon ab, wie sich die großen Konzerne wie Shell und Aral verhalten, sagt Rabl. Er rechnet damit, dass sie die Steuern auch wieder voll auf den Preis aufschlagen: "Vielleicht nicht direkt am Anfang, aber wenn der Kraftstoff nur noch teurer nachzukaufen ist, wird es definitiv überall teurer."
ADAC: Konzerne haben vom Tankrabatt profitiert
Der ADAC Hansa kritisiert, die Mineralöl-Konzerne hätten von der Steuersenkung profitiert: "Der Spritpreis war insgesamt ungefähr 20 Cent teurer, als eigentlich möglich gewesen wäre." Das weist der Mineralöl-Verband Fuels und Energie von sich. Pressesprecher Alexander von Gersdorff sagt: "Der Tankrabatt wurde umfänglich an die Autofahrerinnen und Autofahrer weitergegeben." Insgesamt sind Benzin und Diesel in Deutschland zwar teurer geworden - im europäischen Vergleich aber immer noch niedrig. Das belegen auch Zahlen, etwa vom Statistischen Bundesamt.
Tanken in Süddeutschland ist noch teurer
Zusätzlich sorgt die Trockenheit und der damit verbundene niedrige Pegelstand des Rheins für höhere Spritpreise: In Süddeutschland ist es gerade besonders teurer, weil Schiffe wegen des Niedrigwassers kaum noch Öl transportieren können. Statt eines Schiffs müssten jetzt rund 180 Lkw fahren, rechnet von Gersdorff vom Mineralölverband vor. Im Norden sind dagegen viele Regionen über Seehäfen und an die Elbe angebunden, wo sich die Dürre nicht so auswirke.
Abends tanken ist günstiger
Auch wenn die Preise insgesamt steigen - die altbewährten Tanktipps gelten laut ADAC weiterhin: Wer günstiger tanken möchte, steuere am besten zwischen 18 Uhr und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr eine Tankstelle an. Zehn Cent pro Liter an Ersparnis sind durch diesen Tipp im Idealfall drin.