Arbeitsmarkt im Norden: Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter
Deutschlands Arbeitsmarkt hat sich ungeachtet der sich wieder zuspitzenden Corona-Lage auch im November positiv entwickelt. Das gilt auch für die norddeutschen Bundesländer.
Bundesweit verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem November des Vorjahres 2020 um 382.000 Arbeitslose oder 0,8 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vormonat Oktober sank die Zahl "deutlich" um 60.000 auf 2,317 Millionen , wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent zurück. Auch die Inanspruchnahme der Kurzarbeit ging laut Daten der BA zuletzt weiter zurück. Im September - dem aktuellsten Monat, für den Zahlen zur tatsächlichen Inanspruchnahme verfügbar sind - waren 751.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Ihren Höhepunkt hatte die Kurzarbeit in Deutschland im April 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie mit knapp sechs Millionen Beziehern erreicht.
Niedersachsen: Situation hat sich insgesamt stabilisiert
In Niedersachsen sank die Zahl der Arbeitslosen im November erneut. Zuletzt waren es knapp 217.600, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte - ein Rückgang um 2 Prozent gegenüber dem Oktober. Die Quote ging um 0,1 Punkte auf 5,0 Prozent zurück. Bereits im Vormonat waren erneut etwas weniger Menschen als arbeitslos registriert gewesen: Nach dem Sommer und Frühherbst hatten viele junge Leute eine Ausbildung, ein Studium oder einen Job aufnehmen können.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt insgesamt wieder stabilisiert, es gibt in Niedersachsen derzeit 12,7 Prozent weniger Arbeitslose als im November 2020. Ein zunehmendes Problem ist jedoch der Mangel an Fachkräften. "Spätestens nach der Corona-Pandemie wird sich der Fachkräftebedarf in vielen Bereichen verschärfen", sagte BA-Regionalchef Johannes Pfeiffer. Er wies darauf hin, dass Menschen mit Schwerbehinderung wegen ihrer oft guten Qualifikation mehr Chancen erhalten müssten.
Schleswig-Holstein: Weiterhin hohe Personalnachfrage bemerkenswert
In Schleswig-Holstein sank die Zahl der Arbeitslosen im November ebenfalls weiter. Insgesamt waren laut Arbeitsagentur 77.900 Männer und Frauen ohne festen Job. Das sei ein Minus von 13.800 oder 15,0 Prozent gegenüber dem November des Vorjahres. Im Vergleich mit dem Vormonat Oktober wird ein Rückgang um 1.700 oder 2,1 Prozent verzeichnet. Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,9 Prozent um 0,1 Prozentpunkte unter dem Oktoberwert. Im November des Vorjahres lag die Quote bei 5,8 Prozent. Bemerkenswert sei die weiterhin hohe Personalnachfrage, so Margit Haupt-Koopmann von der Arbeitsagentur Nord. Den gemeinsamen Arbeitgeberservice-Teams der Arbeitsagenturen und Jobcenter wurden im November 5.300 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet: ein Plus von 540 oder 11,2 Prozent gegenüber dem November des Jahres 2020.
Mecklenburg-Vorpommern: Jugendarbeitslosigkeit erneut überproportional zurückgegangen
In Mecklenburg-Vorpommern sank die Zahl der Arbeitslosen im November im Vergleich zum Vormonat nur leicht. Im Vergleich zu Oktober sei die Arbeitslosenzahl nur um 40 Personen auf 54.500 gesunken, teilte die Arbeitsagentur Nord mit. Dies sei ein Rückgang um 0,1 Prozent. Im Vergleich zum November des Vorjahres waren es dagegen 7.500 Jobsuchende weniger. Die Arbeitslosenquote lag im November den Angaben zufolge wie im Vormonat bei 6,7 Prozent, im November 2020 waren es 7,5 Prozent. Die Arbeitsagentur verwies dennoch auf den deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr im Rahmen einer auslaufenden Herbstbelebung am Arbeitsmarkt. "Speziell die Jugendarbeitslosigkeit ist erneut überproportional zurückgegangen", sagte Haupt-Koopmann.
Hamburg: Sinkender Trend seit Februar setzt sich fort
In Hamburg waren im November insgesamt 71.363 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum November 2020 sank damit die Zahl der Arbeitslosen um 11.606 oder 14,0 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Oktober seien 2.534 oder 3,4 Prozent weniger Menschen arbeitslos gewesen, so die Hamburger Agentur für Arbeit. Damit setzte sich ein bereits seit Februar ununterbrochen anhaltender Trend fort. Damals hatte die Arbeitslosigkeit pandemiebedingt mit fast 87.000 Hamburgerinnen und Hamburgern ohne Job ihren Spitzenwert erreicht. Die Arbeitslosenquote lag im November bei 6,6 Prozent nach 6,8 Prozent im Oktober. Im Vorjahresmonat hatte der Wert, der den Anteil der registrierten Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen angibt, noch bei 7,7 Prozent gelegen.
Auch Hamburgs Unternehmen suchen nach wie vor dringend Fachkräfte: Es gibt nach Angaben der Arbeitsagentur fast 12.900 offene Stellen, mehr als vor Beginn der Pandemie. Vor allem in den Bereichen Logistik, Gesundheit, Handel, aber auch im kaufmännischen und handwerklichen Bereich wird Fachpersonal gesucht.
