Arbeitsmarkt: Viel mehr Menschen ohne Job als vor einem Jahr
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 480.000 auf 2,707 Millionen gestiegen. Im Vergleich zum November 2020 stieg sie um 8.000.
Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, liegt die bundesweite Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent - eben so hoch wie im November. Laut Angaben der Behörde spiegelt diese Entwicklung aber möglicherweise noch nicht die Auswirkungen des neuerlichen Corona-Lockdowns im Dezember wieder. Und die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie trieben die Kurzarbeit wieder in die Höhe: Von 1. bis 28. Dezember erreichten die Bundesagentur Anzeigen zur Kurzarbeit für 666.000 Personen, im November waren es 627.600.
In Norddeutschland entwickelten sich die Arbeitslosenzahlen im Dezember ähnlich wie im gesamten Land: Leichte Veränderungen im Vergleich zum November - aber eine spürbare Zunahme verglichen mit dem Dezember 2019. In Hamburg beispielsweise stieg die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um mehr als 28 Prozent.
Niedersachsen: 39.000 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr
In Niedersachsen stieg die Zahl der Arbeitslosen von November auf Dezember leicht um 1.940 auf 251.096 Menschen. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 5,7 Prozent. Die Entwicklung spiegele noch nicht die möglichen Folgen des harten Lockdowns wider, dies sei erst ab dem kommenden Monat möglich, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mit. Die aktuellen Zahlen zeigten die Auswirkungen des "Lockdown Light". Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion: "Der Winter lässt die Arbeitslosigkeit leicht steigen. Dabei handelt es sich im Grunde um eine für die Jahreszeit übliche Entwicklung." Allerdings würden die Folgen der Corona-Krise im Vorjahresvergleich deutlich: Im Dezember 2020 seien fast 39.000 mehr Menschen in Niedersachsen arbeitslos gewesen als ein Jahr zuvor. Die Arbeitgeber hätten zudem knapp 41.000 freie Arbeitsstellen weniger gemeldet.
Schleswig-Holstein: 17,5 Prozent mehr Arbeitslose als im Dezember 2019
Die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein stieg im Dezember 2020 im Vergleich zum November ebenfalls nur leicht an. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit berichtete, waren Ende Dezember 92.800 Menschen ohne festen Job und damit 1,3 Prozent mehr als im November. Im Vorjahresvergleich nahm die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 17,5 Prozent zu. "Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein weiterhin deutlich spürbar", sagte die Chefin der Regionaldirektion, Margit Haupt-Koopmann. Die Arbeitslosenquote betrug im Dezember 2020 5,9 Prozent - im Dezember 2019 betrug sie 5,0 Prozent.
Mecklenburg-Vorpommern: 12 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr
Auch in Mecklenburg-Vorpommern stieg die Arbeitslosigkeit im Dezember gegenüber November leicht an. Nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit waren Ende vergangenen Jahres 65.100 Menschen ohne Arbeit, 3.100 mehr als im November. Verglichen mit Dezember 2019 waren im Dezember 2020 jedoch 7.000 mehr Menschen ohne Arbeit (+12,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern liegt derzeit bei 7,9 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote wurde im Dezember im Landkreis Rostock mit 5,7 Prozent registriert, die höchste im Kreis Vorpommern-Rügen mit 10,1 Prozent.
Hamburg: 28,5 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr
In Hamburg sank die Arbeitslosigkeit im Dezember im Vergleich zum Vormonat sogar erneut leicht - um 610 Personen auf nun 82.359 Arbeitslose. Im Jahresvergleich gab es in Hamburg allerdings im Dezember 18.284 mehr Arbeitslose als im gleichen Monat 2019 - das ist ein Plus von 28,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg im Jahresvergleich um 1,7 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent zum Jahresende.
