Protestaktion der Intensiv-Pflegekräfte vor dem UKE
Die Pflegekräfte der Intensivstationen und der Notaufnahme des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hatten bereits im vergangenen Jahr in Brandbriefen eine Überlastung beklagt. Am Freitagnachmittag haben sie bei einer Kundgebung vor dem UKE erneut auf ihre Situation aufmerksam gemacht.
Aufgerufen hatten das Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus und die Gewerkschaft ver.di. Unter anderem wurden anonymisierte Erlebnisberichte vorgetragen, mit denen die Protestierenden daran erinnern wollten, dass die Personalsituation in den Kliniken weiterhin prekär sei. Sie forderten eine Betreuung am Bett von im Schnitt nicht mehr als zwei Patienten pro Pflegekraft. Schon seit Mitte Dezember weigern sich Pflegekräfte, aus dem "Frei" einzuspringen.
Mehr Überlastungsanzeigen geschrieben
Die Zahl sogenannter Überlastungsanzeigen von Intensivpflegekräften des UKE ist im zweiten Corona-Jahr deutlich gestiegen. Insgesamt 161 Mal wurden 2021 von den Mitarbeitenden entsprechende Anzeigen geschrieben, wie aus der Antwort des rot-grünen Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Im ersten Pandemie-Jahr 2020 waren es dagegen nur 74. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sind es bereits 28.
Eine Sprecherin des UKE sagte: "Wir befinden uns seit längerer Zeit mit allen Beteiligten weiterhin in intensiven Gesprächen." Auch zum Thema Entlastung hätten bereits Gespräche stattgefunden. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die Versorgung der Patienten stünden dabei im Vordergrund.
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