Hamburg will 2G bei mehr Corona-Fällen in Kliniken verschärfen
Restaurants, Kinos, Bars und Theater: Das alles können in Hamburg möglicherweise bald nur noch Geimpfte und Genesene nutzen. Im Falle deutlich steigender Corona-Fallzahlen in den Krankenhäusern will der rot-grüne Senat die 2G-Regeln ausweiten.
"Der Senat ist entschlossen, die 2G-Regel auszuweiten", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag. Das 3G-Modell werde dann entsprechend zurückgefahren. Beim 2G-Modell haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu bestimmten Einrichtungen, beim 3G-Modell dürfen auch Ungeimpfte hinein - sofern sie einen negativen Corona-Test vorweisen können.
"Hospitalisierungsinzidenz anschauen"
Wann eine Verschärfung in Kraft trete, hänge von der Lage in den Kliniken ab. "Die Abhängigkeit besteht darin, dass wir uns die Hospitalisierungsinzidenz anschauen." Und die sei in Hamburg derzeit noch stabil. In den Hamburger Krankenhäusern werden nach Angaben der Sozialbehörde zurzeit 176 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt - 5 mehr als zuletzt angegeben. Davon werden 43 auf Intensivstationen versorgt, 6 weniger als zuletzt angegeben.
Hamburg hatte das 2G-Optionsmodell im August als erstes Bundesland für sogenannte Publikumseinrichtungen wie Restaurants, Bars, Kinos oder Theater eingeführt. Später kamen der Einzelhandel und körpernahe Dienstleistungen wie Friseursalons hinzu. Ausgenommen vom Optionsmodell sind Angebote des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien oder Apotheken sowie Bildungsstätten und Einrichtungen der sozialen Teilhabe.
Hamburg gegen neue Ministerpräsidentenkonferenz
Eine neuerliche Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) hält der Senat trotz massiv steigender Corona-Zahlen weiterhin für überflüssig. "Wir haben alle Instrumente vorliegen, wir müssen uns nicht schon wieder zusammensetzen. Wir können handeln und auf das Handeln kommt es jetzt auch an", beschrieb der Senatssprecher die Haltung von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Es sei verwunderlich, dass immer wieder auf diese Bund-Länder-Gipfel hindiskutiert werde. Alle notwendigen Instrumente lägen doch vor - auch den süd- und mitteldeutschen Ländern unter CDU-Führung. Schweitzer sagte, Tschentscher werde sich einer neuerlichen MPK aber nicht verweigern, sollte ein solches Treffen tatsächlich stattfinden. Zuletzt hatten sich die Regierungschefs und -chefinnen vor knapp drei Wochen getroffen.
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